Verkehr

Eurowings: Maßnahmenpaket für Pünktlichkeit

Mit vielen internen Maßnahmen will Eurowings-Chef Thorsten Dirks den Flugbetrieb des Lufthansa-Billigfliegers stabilisieren

Mit vielen internen Maßnahmen will Eurowings-Chef Thorsten Dirks den Flugbetrieb des Lufthansa-Billigfliegers stabilisieren. Foto: Eurowings

Wegen vieler Flugverspätungen und -ausfälle hat die Lufthansa-Tochter Eurowings in diesem Jahr massive Kritik von Kunden und auch touristischen Partnern wie Reisebüros einstecken müssen. Nun will der Billigflieger mit diversen Maßnahmen dafür sorgen, dass es in der kommenden Saison deutlich besser läuft. „2019 werden wir so stark wie noch nie in einen bestmöglich stabilen Flugbetrieb investieren“, kündigt Eurowings-Chef Thorsten Dirks an.

Das Paket ist Teil des Projektes „Operational Excellence“, für das die Lufthansa-Gruppe konzernweit rund eine viertel Milliarde Euro investiert, um die Situation im Luftverkehr nachhaltig zu verbessern. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • Eurowings hat die Zahl der Reserveflugzeuge deutlich erhöht und hält mehr Stand-by-Crews vor, die bei drohenden Ausfällen kurzfristig einspringen können.
 
  • Zudem wurden „Wellenbrecher“ eingeführt. Das heißt: Viele Flugzeuge werden zwischen den Abflugwellen flexibel für eine bestimmte Zeit geparkt. Sie können dann kurzfristig eingesetzt werden, wenn sich andere Flüge verspäten.
 
  • Die Airline will abends künftig früher landen. Damit entsteht ein größerer zeitlicher Puffer zu den Nachtflugverboten, was das Risiko von teuren Ausweichlandungen deutlich reduziert.
 
  • Die geplante Verlängerung von Block- und Bodenzeiten bringt mehr Puffer in die Flugpläne, womit Verspätungen besser aufgefangen werden können.
 
  • Flottentrennung: Für Flüge innerhalb Deutschlands operiert Eurowings künftig mit einer eigenen Flotte, um diese Verkehre unabhängig von den Auswirkungen der überfüllten Lufträume in Südeuropa zu machen.

Dirks unterstreicht erneut, dass das Flugchaos im abgelaufenen Sommer auch auf externe Faktoren wie Personalengpässe bei Flugsicherung und Flughäfen, zu lange Wartezeiten an Sicherheitskontrollen und nicht zuletzt das Grounding von Air Berlin zurückzuführen sei. Zudem habe Eurowings in diesem Jahr „das größte Integrationsprojekt in der Geschichte des deutschen Luftverkehrs gestemmt“, wobei die Zahl der Mitarbeiter von 3.500 auf 10.000 gestiegen und die Flotte von knapp 60 auf jetzt 185 Flugzeuge verdreifacht worden sei.

Die wichtigste Lehre nach dem Sommer 2018 sei nun, „dass wir Stabilität und Produktivität im Luftverkehr in eine neue Balance bringen müssen“, so der CEO. „Deshalb benötigen wir fortan ein Wachstum, das nicht länger zu Lasten der Qualität geht.“