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Small Planet steht vor dem Aus

Verkauf geplatzt: Jetzt gibt es nur noch wenig Hoffnung für Small Planet Airlines

Verkauf geplatzt: Jetzt gibt es nur noch wenig Hoffnung für Small Planet Airlines. Foto: Small Planet Airlines

Am Ende waren alle Verhandlungen vergeblich: Der insolvente Charterflieger Small Planet Airlines ist wohl nicht mehr zu retten. „Die Übernahme von Small Planet Airlines Deutschland durch die niederländische SF Aviation Holding ist gescheitert“, bestätigt der mit dem Insolvenzverfahren befasste Sachwalter Joachim Voigt-Salus dem Airline-Portal Aerotelegraph.

Ähnlich schätzt das die Fluggesellschaft selbst ein. Zwar seien die Verhandlungen seitens VLM Airlines/SF Aviation Holding BV bislang nicht für beendet erklärt worden, betont ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage von touristik aktuell. „Es rechnet aber keiner mehr mit einem erfolgreichen Abschluss vor dem 1. Dezember, dem Datum der Insolvenzeröffnung.“

Daher wird zu diesem Termin aller Voraussicht nach die Insolvenz als Regelverfahren eröffnet. „Die Gläubiger werden dann aufgefordert, ihre Ansprüche zur Insolvenztabelle anzumelden“, heißt es auf der Website der Kanzlei Voigt-Salus. Bislang lief das Insolvenzverfahren bei Small Planet in Eigenverwaltung.

Selbst dann ist aber ein Verkauf noch nicht ausgeschlossen. „Grundsätzlich kann das Unternehmen auch im Insolvenzprozess weiterhin erworben werden“, erläutert der Small-Planet-Sprecher. Dann bliebe die derzeit ruhende Fluglizenz erhalten und könne reaktiviert werden. Allerdings habe die Airline derzeit „nur wenig Hoffnung“ auf einen rettenden Investor.

Dabei schien die Übernahme von Teilen des Ferienfliegers, der zur litauischen Small-Planet-Gruppe gehört, schon in trockenen Tüchern. Ein Kaufvertrag sei Anfang November unterzeichnet worden, hieß es damals vom Unternehmen, der neue Investor plane einen Neustart bereits „in den nächsten Wochen“ (siehe hier).

Vergangene Woche kamen dann aber Zweifel auf. Laut einer E-Mail des Geschäftsführers Oliver Pawel an die Mitarbeiter waren die Verhandlungen „noch nicht abgeschlossen“. Da nun der Deal doch gescheitert ist, erhalten auch jene Mitarbeiter, die bisher noch nicht entlassen worden sind, ihre Kündigungen. Dem Großteil der rund 400 Small-Planet-Beschäftigten war allerdings bereits vor dem anvisierten Verkauf gekündigt worden.