Verkehr

Germania: Airline-Chef schließt Verkauf aus

Nach einem turbulenten Sommer war Germania in finanzielle Nöte geraten

Nach einem turbulenten Sommer war Germania in finanzielle Nöte geraten. Foto: Germania

Germania-Chef Karsten Balke rechnet damit, die finanzielle Krise rasch beenden zu können

Germania-Chef Karsten Balke rechnet damit, die finanzielle Krise rasch beenden zu können. Foto: Germania

Die finanziell in Not geratene Fluggesellschaft Germania hat ihre Erwartung bekräftigt, die wirtschaftliche Krise rasch lösen zu können. "Es ist uns gelungen, durch intensive Verhandlungen in den letzten Tagen mehr als die Hälfte der erforderlichen Finanzmittel einzusammeln", so Germania-Chef Karsten Balke in einem Interview der Tageszeitung Westfälische Nachrichten vom Wochenende. Er gehe davon aus, "dass wir im Laufe der nächsten Tage auch die restlichen Mittel einwerben".

Somit steht ein möglicher Verkauf der Krisen-Airline wohl nicht zur Debatte. Auf die Frage, ob er zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließen könne, das Unternehmen zu verkaufen, antwortete Balke: "Ja." Bereits Ende vergangene Woche hatte sich der Berliner Charter- und Ferienflieger optimistisch gezeigt, in der laufenden Woche "zu einem abschließenden positiven Ergebnis zu kommen" (siehe hier).

In dem Interview hat der Airline-Chef die Finanzkrise auch erstmals mit einer konkreten Summe beziffert. Demnach gab es einen "kurzfristigen Liquiditätsbedarf in den für Ferienflieger defizitären Wintermonaten in Höhe von 15 Millionen Euro", der im Wesentlichen aus erhöhten Sicherungsanforderungen von Vertragspartnern resultierte. Vergangene Woche war in einem Beitrag des Flug-Nachrichtenportals Aerotelegraph von 20 Millionen Euro die Rede, die Germania bis zum 27. Dezember brauchte, um langfristig weiterfliegen zu können.

Inzwischen ist auch die mit Spannung erwartete Jahresbilanz der Germania-Gruppe für 2017 veröffentlicht worden. Diese weist zwar einen auf über 456 Millionen Euro gestiegenen Umsatz aus, zugleich aber auch einen operativen Verlust von minus 7,5 Millionen Euro. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Airline ans Eingemachte gegangen ist: Demnach sind 2017 fünf Flugzeuge verkauft worden, im Jahr darauf folgten sechs weitere.