Verkehr

Germania-Aus: Flugexperte rechnet nicht mit Engpässen

Andere Airlines werden aus Expertensicht das Germania-Loch schnell auffangen. Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG

Andere Airlines werden aus Expertensicht das Germania-Loch schnell auffangen. Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG

Die Insolvenz der Fluggesellschaft Germania wird nach Expertenmeinung keine gravierenden Folgen für die Sommersaison haben. „Ich gehe davon aus, dass die touristische Kapazität der Germania abgehend von den großen Flughäfen und auf den Routen, in denen es bereits Wettbewerb gibt, schon im Sommer wieder aufgefüllt sein wird“, sagt Gerd Pontius vom Airline-Beratungsunternehmen Prologis im Gespräch mit touristik aktuell.

Als einen Grund für diese Prognose nennt der Branchenkenner die frei werdenden Slots insbesondere an den Berliner Flughäfen und in Düsseldorf. Diese seien „durchaus interessant“ für Billigflieger wie Eurowings, Ryanair und Easyjet. „Wir werden sicherlich nun einen Wettlauf dieser Carrier sehen, um ein möglichst großes Stück vom Germania-Kuchen zu bekommen“, so Pontius. In der Tat hat Eurowings-Chef Thorsten Dirks bereits Interesse an den Slots in Düsseldorf angemeldet.

Als weniger attraktiv für die Wettbewerber schätzt er die bislang von Germania bedienten Punkt-zu-Punkt-Strecken zu Nischenzielen wie Iran oder Armenien ein: „Ich erwarte hier kein nennenswertes kommerzielles Interesse.“ Schließlich könnten viele dieser Routen aus verkehrsrechtlichen Gründen auch nicht durch nicht-deutsche Airlines bedient werden.

Auswirkungen auf Ticket-Preise werde die mit dem Fall Germania fortgesetzte Konsolidierung im deutschen Flugmarkt allenfalls punktuell haben, glaubt der Airline-Berater. „Mit weniger Wettbewerb werden die Preise im Schnitt zwar über die nächsten Jahre stabil bleiben, aber die Ausschläge in der Preisentwicklung einzelner Strecken werden erheblich sein.“

Ausführliche Infos rund um Germania lesen Sie in der neuen Ausgabe von touristik aktuell (ta 05/2019), die nächste Woche erscheint.