Verkehr

Germania: Mehr als 30 Kaufinteressenten

Weiter Hoffnung für Germania: Laut Insolvenzverwalter interessieren sich viele Investoren für die Airline

Weiter Hoffnung für Germania: Laut Insolvenzverwalter interessieren sich viele Investoren für die Airline. Foto: Germania

An einer Übernahme der insolventen Fluggesellschaft Germania sind nach Angaben des Insolvenzverwalters Rüdiger Wienberg viele Investoren interessiert. „Derzeit gibt es über 30 Interessenten“, teilt er mit. Mehr als zehn davon hätten bereits eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet und prüften aktuell die Zahlen des Unternehmens im Rahmen einer Kaufprüfung.

Der vorläufige Insolvenzverwalter von Germania hatte dem Gläubigerausschuss einen ersten Zwischenstand des Investorenprozesses präsentiert. Demnach handle es sich bei den Interessenten vor allem um strategische Investoren, das heißt Unternehmen aus der Branche, so Wienberg. Details nannte er nicht, da für die Verhandlungen strenges Stillschweigen vereinbart wurde.

Eine Rettung wird nach Einschätzung des Insolvenzverwalters aber mit einer Verkleinerung des Berliner Charter- und Ferienfliegers einhergehen: Als mögliches Sanierungsszenario komme „vor allem eine Konzentration auf lukrative Strecken mit einer reduzierten Flotte in Frage“, heißt es in der Mitteilung. „Nicht alle Germania-Strecken sind ein Verlustgeschäft“, betont Wienberg. „Das Insolvenzverfahren bietet Investoren die Möglichkeit, den rentablen Teil des Geschäftsbetriebs mit profitablen Slots und ohne Altlasten zu übernehmen.“

Entscheidend dafür sei aber, die Fluglinie betriebsbereit zu halten. Dazu müsse Germania weiterhin einsatzbereite Flugzeuge, Crews und Wartungsleistungen vorhalten können. 22 von 27 Maschinen stünden nach wie vor zur Verfügung und seien sofort einsatzbereit. „Im Falle einer Investorenlösung wären wir in der Lage, den wesentlichen Teil des Flugbetriebs kurzfristig wieder hochzufahren“, so Wienberg. Seinen Angaben zufolge steht man deshalb in ständigem Kontakt mit dem Luftfahrt-Bundesamt und der Flughafenkoordination, die für die Vergabe der Start- und Landerechte zuständig ist.

Allerdings drängt die Zeit: „Es liegt auf der Hand, dass die Chancen auf eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs mit der Zeit nicht besser werden“, unterstreicht der Insolvenzverwalter. Deshalb solle der Investorenprozess in den nächsten Tagen zügig vorangetrieben werden.

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