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Wow Air: Gläubiger zeigen sich gnädig

Nach den zuletzt mehrfach geplatzten Verhandlungen mit Investoren besteht bei der isländischen Billig-Airline Wow Air wieder Hoffnung auf Rettung. Nach Angaben der Fluggesellschaft haben die Anleiheinhaber einer Umwandlung von Schulden in Aktienkapital zugestimmt. „Dies sei ein wichtiger Meilenstein, um das Unternehmen finanziell zu restrukturieren und langfristig die Zukunftsfähigkeit zu sichern“, heißt es in einer Mitteilung. Gespräche mit Investoren hätten bereits begonnen. 

Laut Medienberichten aus Island haben fast alle Gläubiger dem Deal zugestimmt und Forderungen von umgerechnet knapp 110 Millionen Euro umgewandelt. Dafür hielten sie 49 Prozent an der Fluglinie, 51 Prozent der Anteile sollen an einen Investor verkauft werden. Den Angaben zufolge soll Wow-Air-Gründer Skuli Mogensen den Deal vermittelt und somit eine Pleite gerade noch verhindert haben.

In den vergangenen Tagen ging es einmal mehr turbulent zu bei dem wirtschaftlich angeschlagenen Low-Cost-Carrier aus Island. Erst platzte die seit Monaten geplante Übernahme von Wow Air durch den US-Luftfahrtinvestor Indigo Partners, woraufhin man kurzerhand Verhandlungen mit dem nationalen Carrier und Konkurrenten Icelandair aufnahm – bereits zum zweiten Mal und erneut ohne Ergebnis. So stand der Günstigflieger zuletzt wieder mit leeren Händen da.

Dabei drängt die Zeit: Wow Air hat schon seit Längerem starke finanzielle Probleme und deswegen bereits eine radikale Reduzierung der Flotte angekündigt. Zudem wurden diverse Strecken gestrichen – in Deutschland etwa drei wöchentliche Verbindungen von Düsseldorf, die für Sommer geplant waren. Am Montag mussten mehrere Flüge gestrichen werden, nachdem zwei Maschinen auf Kuba und in Montreal gegroundet worden waren.

Wow Air spielt auf dem deutschen Markt vor allem als Umsteige-Carrier nach Nordamerika eine Rolle. Ebenso wie Icelandair bietet die Airline Zubringerflüge von mehreren deutschen Flughäfen zum Drehkreuz Reykjavik an.