Verkehr

Airline-Vertrieb: Lufthansa für One Order zugelassen

Lufthansa treibt den Eigenvertrieb basierend auf den neuen Datenstandard NDC weiter voran. Als weltweit erste Fluggesellschaft wurde die Kranich-Airline nun für den Iata-Standard One Order zertifiziert. Der Zulassung ging ein einjähriges Pilotprojekt voraus.

Mit One Order sollen Buchungs- und Abrechnungsprozesse der Fluggesellschaften modernisiert und vereinfacht werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Abläufen, bei denen verschiedene Informationen etwa im PNR (Fluggastdatensatz) oder EMD (Electronic Miscellaneous Document) für Zusatzleistungen abgelegt sind, erhält der Kunde eine einzige Reisereferenznummer (Order ID), die separate Dokumente zusammenfasst. Bislang werden verschiedene Leistungen wie Flugpläne und Verfügbarkeiten erst im GDS zusammengeführt.

Im Wesentlichen ermöglicht One Order „eine vollständige Integration aller gebuchten Reiseleistungen“, betonen die Vertriebsstrategen bei Lufthansa. Dies gelte auch für Partner-Airlines und Drittanbieter wie Hotels oder Mietwagenfirmen. Somit könne das Angebot noch stärker auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet und das Kundenerlebnis vereinfacht werden.

Besonders am Counter wird die massive Förderung des NDC-Standards durch Lufthansa nach wie vor kritisch gesehen. Dies sei „nichts anderes als der Versuch, die maximale Zahlungsbereitschaft des Kunden auszutesten“, kritisierte etwa DRV-Flugexperte Otto Schweisgut Anfang April beim Reisebüro-Tag des Reiseverbands in Düsseldorf (siehe hier). Dies bringe den Fluggesellschaften Geld, für Reiseverkäufer bedeute es aber nichts anderes als Zusatzaufwand.

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