Verkehr

DB: SNCF und Eurostar bald nicht mehr buchbar

Schlecht für international verkaufende Bahn-Reisebüros: Die meisten TGV-Züge sind ebenso wie der Eurostar bald nicht mehr buchbar

Schlecht für international verkaufende Bahn-Reisebüros: Die meisten TGV-Züge sind ebenso wie der Eurostar bald nicht mehr buchbar. Foto: SNCF

Reisebüros, die für ihre Kunden Zugverbindungen der französischen Bahngesellschaft SNCF und des britischen Eurostars buchen wollen, schauen ab dem nächsten Jahr erst einmal in die Röhre. 

Ab 1. Januar 2020 sind SNCF-Fahrkarten für Strecken innerhalb Frankreichs und auf ausgewählten internationalen Verbindungen wie der TGV von Freiburg nach Paris nicht mehr über das Verkaufssystem der Deutschen Bahn buchbar. Ferner können Tickets für den Eurostar ab/bis London nur noch bis zum 13. März über DB-Agenturen und Reisezentren erworben werden, bestätigt die Deutsche Bahn eine entsprechende Information an die Vertriebspartner.

Paris-Schnellzüge sind nicht betroffen
Die gute Nachricht: Von dieser Änderung ausgenommen sind die beliebten deutsch-französischen Schnellzugverbindungen von Frankfurt, München und Stuttgart nach Paris, die seit 2007 von der DB in Kooperation mit der SNCF angeboten werden. „Diese können weiterhin über Reisezentren und Agenturen gebucht werden“, so ein Bahn-Sprecher gegenüber touristik aktuell.

Erhältlich seien zudem nach wie vor Fahrscheine der internationalen TGV-Verkehre zwischen Frankreich und der Schweiz beziehungsweise Spanien sowie Züge des Betreibers Thello zwischen Italien und Frankreich. Das gleiche gilt für Regionalzüge der SNCF-Tochter TER, für die über das DB-Verkaufssystem NRT-Fahrkarten oder Pauschalangebote wie das „Saar-Lor-Lux-Ticket“ erstellt werden können.

Tickets vorübergehend nur über Endkunden-Portal
Der Hintergrund für den Verkaufsstopp ist technischer Natur: Im Rahmen einer Umstellung an den Schnittstellen ihrer Vertriebssysteme haben SNCF und Eurostar beschlossen, „ihre Angebote künftig nicht mehr über alle herkömmlichen Prozesse bei anderen europäischen Bahnen anzubieten“, heißt es von der DB. Daher bestehe vorerst nur die Möglichkeit, Eurostar- und SNCF-Fahrkarten über die internationale IBE www.international-bahn.de zu buchen. Für Reisebüros ist das doppelt ärgerlich, denn dies ist ein reines Endkunden-Portal.

Allerdings soll dieser unbefriedigende Zustand nicht lange anhalten. „Auf DB-Seite arbeitet man bereits an einer Lösung, den personenbedienten Verkauf für diese Angebote wieder in gewohntem Umfang anbieten zu können“, versichert der Bahn-Sprecher. Diese soll bereits im ersten Quartal 2020 eingeführt werden.

Thomas Riebesehl
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