Verkehr

SAA beantragt Insolvenz und fliegt weiter

Quo vadis, SAA? Die Airline wird sich nun in Gläubigerschutz begeben

Quo vadis, SAA? Die Airline wird sich nun in Gläubigerschutz begeben. Foto: SAA

Bei der finanziell schwer angeschlagenen Fluggesellschaft South African Airways (SAA) werden jetzt Konsequenzen gezogen: Die Airline habe beschlossen, sich schnellstmöglich in ein „Business Rescue“-Verfahren zu begeben, wie das Unternehmen mitteilt. Ähnlich wie beim Insolvenzverfahren nach „Chapter 11“ in den USA genießt die Fluglinie dann Gläubigerschutz, um sich zu sanieren. Dazu wird in Kürze ein Sonderverwalter eingesetzt, der die Restrukturierung bei SAA überwacht.

Die Airline zeigt sich überzeugt, dass mit diesem Schritt Gläubiger und Anteilseigner mehr Mittel zurückerhalten als mit anderen verfügbaren Lösungen. Mit dem Insolvenzverfahren werde das Unternehmen zudem versuchen, „die Wertverluste der Tochtergesellschaften zu minimieren“ und „ausgewählten Geschäftsfeldern innerhalb der Gruppe bestmögliche Perspektiven zu bieten“, heißt es in der Mitteilung.

Den Flugbetrieb will SAA auch während des Insolvenzverfahrens aufrecht erhalten. Es werde ein Notflugplan erstellt, der in Kürze veröffentlicht werden soll, heißt es. Inwieweit die internationalen Strecken unter anderem nach Deutschland betroffen sind, ist noch unklar.

Der südafrikanische National-Carrier ist schon seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. So hat SAA das letzte Mal im Jahr 2011 schwarze Zahlen geschrieben. Die fortwährenden Turbulenzen spiegeln sich auch in der Führungsetage von SAA wider: Seit 2013 haben sich sechs Vorstandschefs erfolglos an der Sanierung der Airline versucht. Ein Streik im November hatte die Lage nun zusätzlich verschärft.

Daher wird auch die jetzt angestrebte Restrukturierung der staatlichen Airline nicht ohne weitere Millionenkredite möglich sein. So kündigte der südafrikanische Minister für Staatsbetriebe, Pravin Gordhan, bereits eine Finanzspritze von umgerechnet rund 124 Millionen Euro an. Mit der gleichen Summe sollen Gläubiger die Fluggesellschaft am Leben erhalten.

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