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LOT übernimmt Condor – Flotte wird erneuert

Update 14.20 Uhr
Die polnische Fluggesellschaft LOT hat das Rennen um Condor gemacht. Foto: Condor

Die polnische Fluggesellschaft LOT hat das Rennen um Condor gemacht. Foto: Condor

Die polnische Airline LOT übernimmt Condor. Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main stellten Condor-Geschäftsführer Ralf Teckentrup und der CEO von LOT, Rafal Milczarski, das Konzept für die Zukunft vor. „Es ist ein großer Moment für uns“, sagte Milczarski.

Durch den Zusammenschluss von LOT und Condor soll einer der führenden europäischen Luftfahrtkonzerne mit jährlich mehr als 20 Millionen Fluggästen entstehen. Condor soll weiterhin unter dem derzeitigen Management geführt werden und gleichzeitig von „der erweiterten Konnektivität und den operativen Synergien“ zwischen den Fluggesellschaften profitieren, heißt es.

PLG zahlt „fairen Preis“

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Es sei jedoch ein  „fairer Preis“, sagte Milczarski. Auch wenn auf der Pressekonferenz am Freitagvormittag keine Zahlen genannt wurden, so ist doch klar, dass die polnische Luftfahrtgruppe PLG für Übernahme, Restrukturierung und Neuausrichtung der Condor ein hübsches Sümmchen in die Hand nehmen wird.

Zum Einen hat sich PGL verbürgt, den Überbrückungskredit bis zum 15. April dieses Jahres komplett zurückzuzahlen. 380 Millionen Euro hatte Condor von der Bundesregierung und dem Land Hessen erhalten. Diese seien jedoch nicht komplett abgerufen worden, sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther in Frankfurt.

Zum Anderen kündigte Milczarski an, die Condor-Flotte erneuern zu wollen. In den nächsten drei Jahren sollen 16 Langstreckenflieger ersetzt und vier weitere dazugekauft werden. Auf welches Fluggerät zurückgegriffen wird, ist noch nicht klar. LOT verfügt mit unter anderem 15 Dreamlinern über eine der modernsten Flugzeugflotten in Europa.

„Condor kann unbesorgt gebucht werden“

Er sei immer davon überzeugt gewesen, eine Lösung zu finden, sagte Condor-Manager Teckentrup. Mit dem Einstieg des neuen Partners sei der Ferienflieger „sicher“, sagte er. „Kunden, Veranstalter und Reisebüros können uns genauso unbesorgt buchen wie in der Vergangenheit.“ Die Marke Condor bleibe wie sie ist.

Der Condor-Chef geht davon aus, dass durch den Zusammenschluss beide Unternehmen wachsen. „Wir werden unter anderem sehr schnell zeigen, dass neue Traumdestinationen hinzukommen.“ Darüber hinaus werde Condor nicht mehr nur von Deutschland aus abfliegen, sondern beispielsweise auch von Budapest und den DACH-Regionen, fügte Milczarski hinzu.

Doch es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. Zunächst müsse das Schutzschirmverfahren abgeschlossen sein. Dazu gehört eine Zustimmung der Gläubigerversammlung im März. Darüber hinaus müssen die Kartellbehörden grünes Licht geben. In diesem Jahr wolle man zunächst alles durchleuchten und Synergien schaffen.

„Wir wollen die traditionsreiche Marke Condor in Deutschland weiterentwickeln und diese auch in andere europäische Märkte einführen“, so Milczarski. Condor-CEO Teckentrup ergänzt: „Zusammen werden wir doppelt so viele Passagiere bedienen und damit eine der größten Luftfahrtgesellschaften und eine führende Ferienfliegergruppe in Europa bilden.“