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Condor: Gläubiger geben grünes Licht für Übernahme

Condor kann jetzt von PGL übernommen werden – wenn die Polen im letzten Moment nicht noch abspringen. Foto: Condor

Condor kann jetzt von PGL übernommen werden – wenn die Polen im letzten Moment nicht noch abspringen. Foto: Condor

Der Ferienflieger Condor hat die letzte Hürde für die Übernahme durch die polnische Luftfahrtgruppe PGL genommen. Die Gläubigerversammlung stimmte am Donnerstag in Frankfurt mehrheitlich dem Sanierungsplan zu. Damit kann die ehemalige Thomas-Cook-Airline bis Ende März das Schutzschirmverfahren verlassen, mit dem die Fluggesellschaft von dem insolventen Reisekonzern abgetrennt wurde, um sich in Eigenregie zu restrukturieren. 

„Die Annahme unseres Plans für eine nachhaltige und profitable Zukunft von Condor ist ein fundamentaler Schritt für unsere Kunden und Partner und natürlich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er bedeutet für alle Beteiligten die so wichtige Sicherheit, auch weiterhin mit einer starken Condor als Deutschlands beliebtestem Ferienflieger planen zu können“, kommentiert Condor-Chef Ralf Teckentrup die Entscheidung.

Das Ende des Schutzschirmverfahrens ist die Voraussetzung, dass der Mutterkonzern der polnischen Airline LOT den Condor-Kauf abschließen kann. Bis Mitte April soll dann der staatliche Kredit in Höhe von 380 Millionen Euro zurückgezahlt werden, mit dem der Urlaubsflieger den Winter überbrückt hat.

Allerdings sind jüngst Zweifel aufgekommen, ob die geplante Übernahme auch tatsächlich vollzogen wird. Wegen der Corona-Pandemie ist laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel in Verhandlungskreisen das Szenario einer Verschiebung oder gar Absage angesprochen worden.

Hauptgrund dürfte sein: Wie allen Airlines macht das Coronavirus auch PGL wirtschaftlich zu schaffen. So sind zahlreiche Flüge nach Italien und Asien gestrichen worden und in Polen wird bereits spekuliert, ob die Gesellschaft staatliche Unterstützung benötigt. Daneben kommen Fragen auf, inwieweit auch das Geschäft von Condor beeinträchtigt und somit der Wert des Ferienfliegers gemindert wird.

Während PGL den Bericht bislang nicht kommentieren will, sieht sich der Ferienflieger von der Corona-Krise nach aktuellem Stand nicht betroffen. Man fliege nicht in die Risikogebiete und habe bislang keinen einzigen Flug gestrichen, so eine Condor-Sprecherin.

Das kann sich aber rasch ändern, weil nicht nur die Zahl der Risikogebiete weltweit stetig zunimmt, sondern auch immer mehr Länder Einreisebeschränkungen für deutsche Reisende verhängen. So haben die USA – für Condor eines der wichtigsten Fernziele – nun einen zunächst einmonatigen Einreisestopp für europäische Bürger verhängt (siehe hier).

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