Verkehr

BER: Corona hilft bei Einhaltung des Eröffnungstermins

Für den Start des Pannen-Airports BER im Herbst dieses Jahres sieht der Flughafenbetreiber keine Risiken mehr. Der geplanten Eröffnung im Oktober 2020 stehe nichts mehr im Wege, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup laut Medienberichten im BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtags. 

Alle erforderlichen Dokumente seien der Bauaufsichtsbehörde übergeben worden, darunter auch zuletzt offene Prüfbescheinigungen des TÜV. Die Inbetriebnahme sei „noch nie so sicher“ gewesen wie heute, so der Flughafenchef.

Auch die Corona-Krise ist nach Einschätzung von Lütke Daldrup kein Hindernis für die Einhaltung des Starttermins, sondern kurioserweise eher eine Hilfe. Der Verkehrseinbruch infolge der Pandemie erleichtere den Probebetrieb und die Inbetriebnahme. „Wir haben noch ein bis zwei Prozent des Verkehrs“, so der Airport-Chef. Normalerweise würden an den bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld im Schnitt rund 100.000 Fluggäste pro Tag gezählt, momentan seien es 1.000.

Fraglich sei allerdings, ob der Testlauf ab Juni wie geplant mit rund 20.000 Freiwilligen durchgeführt werden könne. Zudem gebe es keine Garantie, dass das Billigflieger-Terminal T2 zur Eröffnung im Oktober fertig sei. Dort fehle wegen der Corona-Krise gut ein Viertel der Bauarbeiter aus Osteuropa.

Am 31. Oktober dieses Jahres soll der neue Hauptstadt-Airport in Betrieb gehen – mit satten neun Jahren Verspätung. Die Eröffnung des Flughafens an der südlichen Stadtgrenze von Berlin, der seit 2006 gebaut wird, sollte ursprünglich im November 2011 stattfinden, wurde aber unter anderem wegen technischer Probleme insgesamt sechsmal verschoben.