Verkehr

Lufthansa: Aktionäre stimmen Rettungsplan zu

Die Flieger der Lufthansa-Airlines dürfen weiter abheben

Die Flieger der Lufthansa-Airlines dürfen weiter abheben. Foto: Lufthansa Group

Aufatmen bei der Lufthansa: Während einer außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag haben die Aktionäre den Weg für ein milliardenschweres Hilfspaket freigemacht und einer Aktienbeteiligung des Bundes zugestimmt. Gut sechs Stunden lang hatten die Aktionäre Fragen gestellt und diskutiert, bevor sie mit großer Mehrheit grünes Licht gaben.

Die Bundesregierung will teilweise über Kredite und mit einer direkten Beteiligung von 20 Prozent insgesamt neun Milliarden Euro zur Rettung der Airline zur Verfügung stellen. Die EU-Kommission hat das Rettungspaket bereits abgesegnet. Gegenwind kommt von der Konkurrenz: Billigflieger Ryanair hat angekündigt, gegen den Beschluss der Kommission zu klagen.

Die staatlichen Hilfen sind an Bedingungen geknüpft. So müssen unter anderem an den Heimatflughäfen Frankfurt und München Start- und Landerechte abgegeben werden. Insgesamt soll auf acht Flugzeuge mit 24 Slots verzichtet werden.

Vor der Aktionärsversammlung hatten sich Lufthansa und die Gewerkschaft UFO auf ein Krisenpaket für die Flugbegleiter geeinigt. Dieses sieht Einsparungen von mehr als einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023 vor. Lohnerhöhungen sollen ausgesetzt und Beiträge zur Altersversorgung zeitweise reduziert werden. Das Paket umfasst zudem einen Kündigungsschutz für vier Jahre.

Ein großes Thema bei den Aktionären sind die Probleme bei der Rückzahlung von Ticketpreisen. Weshalb schaffe es Lufthansa nicht, fristgerecht den Kunden ihr Geld zurückzugeben, war nur eine der Fragen. Die verspäteten Auszahlungen schädigten das Image der Airline, konstatierte ein weiterer Aktionär. Michael Niggemann, Vorstandsmitglied der Lufthansa AG und zuständig für den Bereich Personal, erläuterte, dass man die Anfragen aufgrund der „außerordentlichen Menge“ an Ticketerstattungen nicht in der „üblichen Geschwindigkeit“ bearbeiten könne.

Etwa 10.000 Ticketerstattungen erhalten die Airlines der Gruppe pro Tag. Bis Mitte Juni seien Rückerstattungen in Höhe von einer Milliarde Euro vorgenommen worden. Erstattungsanfragen in Höhe von einer weiteren Milliarde Euro liegen zudem derzeit vor. Bis Jahresende rechne er mit einem Mittelabfluss in Höhe von insgesamt 2,8 Milliarden Euro, so Niggemann.

uf