Verkehr

El Al stellt Flugbetrieb ein

Israels nationaler Carrier El Al hat bis auf Weiteres seine komplette Flotte gegroundet. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung „Globe“ hat Airline-Chef Gonen Usishkin alle Maschinen der Fluggesellschaft nach Israel zurückbeordert. Auch Frachtflüge werden nicht mehr durchgeführt. 

Wegen der Corona-Krise sind die meisten El-Al-Maschinen bereits seit Anfang März am Boden. Im Mai musste die finanziell klamme Fluggesellschaft dann ihren kompletten Flugbetrieb aussetzen, weil sie die Verbindlichkeiten gegenüber dem staatlichen Flughafenbetreiber IAA nicht bedienen konnte. Medienberichten zufolge bekommen die meisten der rund 6.300 Beschäftigten seit Monaten kein Gehalt mehr.

Und die wirtschaftliche Notlage spitzt sich weiter zu: Jüngst hat die Geschäftsführung einen Verlust von 140 Millionen Dollar für das erste Quartal gemeldet. Die Schulden belaufen sich damit insgesamt auf mehr als zwei Milliarden Dollar.

Obwohl die israelische Regierung der Fluggesellschaft Anfang Juni ein Rettungspaket von 64 Millionen Euro zugesagt hatte, verschob die Airline die Wiederaufnahme von Passagierflügen mehrfach – zuletzt auf den 31. Juli. Hintergrund für das jetzt auf unbestimmte Zeit verlängerte Grounding ist neben den Finanzproblemen offenbar auch ein Streit zwischen der Unternehmensführung und Gewerkschaften unter anderem über staatliche Hilfen. Dabei kritisieren die Piloten, dass El Al eine neue Finanzspritze in dreistelliger Millionenhöhe abgelehnt hat.