Verkehr

Lufthansa spart 20 Prozent im Management ein

Zur Bewältigung der Corona-Krise hat die Lufthansa-Gruppe ein zweites Paket im Rahmen ihres Restrukturierungsprogramms „ReNew“ beschlossen. Vorgesehen sind unter anderem Einschnitte im Management des Konzerns.

Danach werden nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG auch die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Tochterunternehmen im Vergleich zu 2019 reduziert. Insgesamt soll die Zahl der Führungskräftestellen konzernweit um 20 Prozent sinken. Zudem sollen 1.000 Jobs im Bereich der Verwaltung wegfallen.

Auch in der Konzernstruktur sind Änderungen geplant. So werde die Umwandlung der Airline Lufthansa in eine eigenständige Gesellschaft vorangetrieben, zudem werde die bereits geplante Reduzierung von Teilflotten und die Bündelung von Flugbetrieben umgesetzt – inklusive der touristischen Lang- und Kurzstreckenangebote an den Drehkreuzen Frankfurt und München.

Laut Unternehmen wurden allein bei Lufthansa bislang 22 Flugzeuge vorzeitig ausgeflottet, darunter sechs Airbus A380, elf Airbus A320 und fünf Boeing 747-400. Darüber hinaus sieht die Finanzplanung bis 2023 vor, maximal 80 neue Flugzeuge in die Flotten der Gruppe abzunehmen.

Um die Folgen der Pandemie zu bewältigen, bekommt Lufthansa staatliche Hilfen in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro. Die vollständige Rückführung der Kredite und Einlagen inklusive der Zinszahlungen werde das Unternehmen jedoch in den kommenden Jahren zusätzlich belasten, so dass „nachhaltige Kostensenkungen auch aus diesem Grund unausweichlich seien“, heißt es zur Begründung des neuen Sparpakets. Lufthansa will die Rückzahlungen schnellstmöglich vornehmen, um einen weiteren Anstieg der Zinslasten zu vermeiden.

Im Rahmen des bis zum Jahr 2023 angelegten „ReNew“-Programms hatte der Kranich-Konzern bereits Anfang April unter anderem eine Flottenreduzierung um 100 Flugzeuge sowie das Aus der Tochter Germanwings beschlossen. Eine große Herausforderung für die Zukunft ist ein Personalüberschuss von mindestens 22.000 Vollzeitstellen im Unternehmen, wobei Lufthansa nach wie vor betriebsbedingte Kündigungen vermeiden will. Bislang hat sich das Unternehmen nur mit der Kabinengewerkschaft UFO über ein Sparpaket geeinigt.

 
Anzeige