Verkehr

Flughafen Paderborn: Insolvenzverfahren läuft

Der Flughafen Paderborn-Lippstadt will sich finanziell neu aufstellen

Der Flughafen Paderborn-Lippstadt will sich finanziell neu aufstellen. Foto: Paderborn Lippstadt Airport

Der Flughafen Paderborn-Lippstadt hat beim Amtsgericht Paderborn einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Diesem wurde stattgegeben. Damit steht das in den vergangenen Monaten ausgearbeitete Sanierungskonzept vor der Umsetzung.

„Insbesondere aufgrund massiv rückläufiger Flugbewegungen infolge der Corona-Krise ist eine umfangreiche Unternehmenssanierung notwendig geworden“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Marc Cezanne. So sollen die aktuellen Passagierzahlen um 85 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraum liegen. „Es wird voraussichtlich noch einige Zeit dauern, bis die Passagierzahlen wieder annähernd das Vorkrisen-Niveau erreichen“, so der Geschäftsführer.

Bereits vor der aktuellen Krise reichten die Erlöse des Flughafens nicht aus, um die Betriebs- und Investitionskosten zu decken. Der Jahresverlust im Vorjahr führte laut dem Flughafen zu einem Liquiditätsabfluss, der aufgrund beihilferechtlicher Vorgaben in dieser Höhe nicht durch die kommunalen Gesellschafter kompensiert werden durfte.

Nun heißt es: Die Flughafengesellschaft könne nur eine Zukunft haben, wenn die Kostenstrukturen an die zu erwartenden Erlöse angepasst werde. Das Sanierungskonzept sieht vor, dass der Flughafen Paderborn-Lippstadt den Status eines Verkehrsflughafens mit Flugsicherung behält und weiterhin 24 Stunden am Tag in Betrieb ist. Dabei soll eine Reduzierung der Kapazitäten für die Flugzeugabfertigung zur Kostensenkung beitragen.

In der Mitteilung des Flughafens steht zudem, dass ein „massiver und schmerzhafter“ Abbau des Personalkörpers nötig ist. Es werde bereits mit dem Betriebsrat über einen möglichst sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen verhandelt.

Einbestellt wurde ein Sanierungsexperte als Generalbevollmächtigter des Flughafens. Diese Funktion übernimmt der Rechtsanwalt York Streitbörger. Mit ihm soll die eingeleitete Restrukturierung fortgesetzt und das Unternehmen finanziell neu aufgestellt werden.

 
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