Verkehr

Sixt: Generationswechsel in der Chefetage

Ein Firmenpatriarch tritt nach über 50 Jahren ab: Sixt-Chef Erich Sixt

Ein Firmenpatriarch tritt nach über 50 Jahren ab: Sixt-Chef Erich Sixt. Foto: Sixt

In der Mietwagenbranche geht eine Ära zu Ende: Nach mehr als 50 Jahren an der Spitze des größten deutschen Autovermieters tritt Erich Sixt in die zweite Reihe. Der 76-Jährige legt Mitte Juni 2021 seinen Posten als Vorstandschef nieder. Nachfolger werden seine beiden Söhne Alexander und Konstantin Sixt, die ebenfalls bereits seit vielen Jahren im Konzern tätig sind. 

Erich Sixt soll nach der Hauptversammlung am 16. Juni Aufsichtsratschef werden. Er folgt damit TUI-Chef Fritz Joussen, der das Gremium verlassen wird.

Der gebürtige Österreicher zählt zu den erfolgreichsten Unternehmern Deutschlands, dessen Lebenswerk der heute global agierende Mietwagenkonzern ist. Zusammen mit seiner Frau Regine hat er 1969 den lokalen Münchner Autovermieter in dritter Generation von seinem Vater übernommen und die Firma zunächst zum Marktführer in Deutschland ausgebaut.

Inzwischen gilt Sixt als einer der weltweit führenden Mobilitätsdienstleister mit mehr als 250.000 Fahrzeugen, 8.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 3,3 Milliarden Euro Umsatz im Vor-Corona-Jahr 2019. Das Unternehmen ist heute in rund 110 Ländern präsent.

Bekannt geworden ist der Autovermieter zudem durch seine innovativen und oftmals provokanten Werbekampagnen. Auch der streitbare Unternehmer Erich Sixt selbst ist selten um deutliche Worte in der Öffentlichkeit verlegen.

Ist der Sixt-Konzern insbesondere in den vergangenen zehn Jahren von Rekord zu Rekord geeilt, hat die Corona-Krise für einen Einbruch gesorgt. Die Bilanz für 2020 weist einen Verlust von 81,5 Millionen Euro (vor Steuern) aus, auch der Umsatz sank um fast 39 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro. Ein kleiner Lichtblick: In Europa schloss Sixt trotz der Pandemie mit einem leichten Gewinn in Höhe von 7,3 Millionen Euro ab.