Verkehr

Air Canada übernimmt Air Transat nicht

Deal geplatzt: Air Transat wird nicht zu Air Canada wandern. Foto: Air Transat

Deal geplatzt: Air Transat wird nicht zu Air Canada wandern. Foto: Air Transat

Vor fast zwei Jahren wurde der Deal beschlossen, nun ist er vom Tisch: Air Canada wird den kanadischen Reisekonzern Transat A.T., zu dem auch der Mitbewerber Air Transat gehört, nicht kaufen. Beide Unternehmen haben entschieden, die Übernahme abzublasen. Grund: Die EU sperrt sich aus Wettbewerbsgründen gegen den Zusammenschluss. 

Wie Air Canada mitteilt, sei bei jüngsten Diskussionen mit der Europäischen Kommission klar geworden, dass die Wettbewerbshüter dem Kauf nicht zustimmen würden. Dabei habe der kanadische Flag Carrier ein „Paket an Abhilfemaßnahmen“ angeboten, die über das hinausgingen, „was die Europäische Kommission traditionell bei früheren Airline-Zusammenschlüssen akzeptiert hat“.

Medienberichten zufolge hat Brüssel bei einem Zusammenschluss der beiden führenden Airlines im Verkehr zwischen Kanada und Europa wettbewerbsrechtliche Bedenken. Die kanadischen Wettbewerbshüter haben hingegen ebenso wie die Anteilseigner beider Unternehmen zugestimmt.

Im Juli 2019 wurde die Übernahme, für die Air Canada rund 520 Millionen kanadische Dollar zahlen wollte, verkündet. Wegen der Corona-Krise wurde die Kaufsumme allerdings deutlich reduziert und lag zuletzt nur noch bei 190 Millionen Dollar.

Für Transat A.T. ist der geplatzte Deal nun ein echtes Problem, weil der Konzern dringend Geld braucht. Zwar zahlt Air Canada eine Entschädigung von 12,5 Millionen Dollar, aber der Bedarf ist deutlich höher: Laut Unternehmen wird eine Finanzspritze von 500 Millionen Dollar benötigt.

Air Transat wurde 1986 gegründet und gehört zum Transat-Konzern mit Sitz in Montreal. Der auf Urlaubsflüge spezialisierte Carrier unterhält bis heute auch Strecken nach Europa und war bis 2014 mit saisonalen Strecken von Frankfurt nach Vancouver und Calgary in Deutschland präsent.