Verkehr

Sundair verlässt im April den Schutzschirm

Ein Lichtblick in der Ferienflugbranche: Die Sanierung des angeschlagenen Charter- und Ferienfliegers Sundair steht kurz vor dem Abschluss. Wie die Airline mitteilt, haben die Gläubiger auf ihrer gestrigen Versammlung dem Sanierungsplan für das Unternehmen zugestimmt. Die Aufhebung des Schutzschirmverfahrens wird noch im April erwartet.

Der erst vor fünf Jahren gegründete Urlaubsflieger mit Sitz in Stralsund war wegen der Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten und hatte sich vergangenen Herbst unter den Schutzschirm gerettet. Während des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung lief der Flugbetrieb weiter, alle 240 Arbeitsplätze im Unternehmen blieben erhalten. Diese Variante des deutschen Insolvenzrechts hatte auch der Konkurrent Condor erfolgreich durchlaufen.

Die Restrukturierung war natürlich auch mit Einsparungen verbunden. Unter anderem wurden laut Unternehmen Vereinbarungen mit Leasinggebern angepasst und die Sundair-Flotte neu aufgestellt. Konkret trennte man sich von vier Airbus A319 und A320, dafür kamen drei andere A319-Maschinen dazu. Mit sechs Flugzeugen gehen die Stralsunder nun in die Sommersaison.

Veranstalter blieben Sundair treu
Dass die Sanierung erfolgreich ist, hat aber auch mit der Solidarität der Reiseveranstalter zu tun. Zwar stieg Schauinsland-Reisen als Gesellschafter aus und verkaufte den 50-Prozent-Anteil an Sundair-Chef Marcos Rossello, blieb aber als wichtiger strategischer Partner erhalten (siehe hier). Auch andere Veranstalter wie TUI hielten dem Charterspezialisten weiter die Stange.

„Sundair geht aus dem Verfahren als saniertes und profitables Unternehmen hervor“, betont denn auch Geschäftsführer Rossello nach der Gläubigerversammlung. Sachwalter und Insolvenzexperte Lucas Flöther, der bereits Condor beim Schutzschirmverfahren zur Seite gestanden hatte, zeigt sich ebenfalls optimistisch: „Sundair erhält damit kräftigen Rückenwind für den bevorstehenden Neustart mit Beginn der Feriensaison.“

Thomas Riebesehl
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