Verkehr

Thalys erwartet Comeback in diesem Jahr

Trotz drastischer Einbußen durch die Corona-Pandemie rechnet der Schnellzugbetreiber Thalys mit einer deutlichen Erholung in diesem Reisejahr. „Wir haben die Erweiterung unseres Fahrplans vorbereitet und sind in der Lage, unsere Frequenzen zu erhöhen und mehr Fahrgäste zu befördern, sobald es die äußeren Umstände erlauben“, betont Thalys-Chef Bertrand Gosselin. Er sei „nach wie vor von dem großen Wachstums- und Entwicklungspotenzial des internationalen Hochgeschwindigkeitszugverkehrs in Europa überzeugt“. 

Das vergangene Geschäftsjahr sieht hingegen erwartungsgemäß bescheiden aus. Nach Angaben des französisch-belgischen Unternehmens rutschte die Fahrgastzahl um 70 Prozent auf 2,5 Millionen ab, der Umsatz sank in gleicher Prozentzahl auf knapp 166 Millionen Euro. Unterm Strich verzeichnete Thalys einen Verlust von 137,7 Millionen Euro.

Trotz dieser Einbußen blieb der Cashflow laut Unternehmen zum Ende 2020 positiv, wird aber voraussichtlich im April 2021 in die Verlustzone rutschen. „Wir werden auch im Jahr 2021 noch rote Zahlen schreiben und erstmalig gezwungen sein, auf eine externe Finanzierung zurückzugreifen“, kündigt Gosselin an.

Laut einem Bericht des niederländischen Bahn-Fachportals Railtech.com gibt es derzeit Gespräche mit verschiedenen Banken, um eine Finanzspritze von 100 Millionen Euro zu erhalten. Zudem soll die eigentlich für 2021 geplante Fusion von Thalys mit dem britischen Schnellzug Eurostar verschoben werden.

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