Verkehr

Eurowings sieht sich „auf gutem Erholungskurs“

Will im Sommer in die Vollen gehen: Eurowings-Chef Jens Bischof

Will im Sommer in die Vollen gehen: Eurowings-Chef Jens Bischof. Foto: Eurowings

Wegen der stark angestiegenen Nachfrage nach Urlaubsreisen rechnet die Lufthansa-Tochter Eurowings mit einem schnellen Hochfahren des Flugprogramms in den nächsten Wochen und Monaten. „Wir werden das Ramp-up unseres Angebots für den Sommer forcieren“, unterstreicht Eurowings-Chef Jens Bischof anlässlich einer Zwischenbilanz zum bisherigen Saisonverlauf. Wegen des inzwischen großen Impffortschritts in Deutschland sowie der jüngst verkündeten Reiseerleichterungen würden die Kunden nicht nur über Urlaub nachdenken, sondern nun auch buchen.

70.000 zusätzliche Flugsitze
So seien die Buchungseingänge bei dem Billigflieger in den vergangenen zwei Wochen im Schnitt um 100 Prozent gestiegen, berichtet Bischof und illustriert dies an konkreten Zahlen: „Im Jahr 2019 hatten wir an guten Tagen rund 80.000 Buchungen pro Tag, jetzt sind es schon wieder über 50.000.“ Auch die Reiseveranstalter stockten ihre Sitzplatzkontingente deutlich auf, so der Airline-Chef.

Entsprechend ist Eurowings schon jetzt dabei, das Angebot massiv hochzufahren. Bischof zufolge wurden allein für die nächsten vier Wochen 500 Zusatzflüge mit insgesamt 70.000 Sitzplätzen aufgelegt. Dabei sei man mittlerweile in der Lage, „schnell auf mögliche Engpässe zu reagieren“ und das Flugangebot anzupassen. Derzeit operiert die Airline mit 45 Maschinen, für den Sommer hält sie an ihrem Ziel fest, rund 80 Flieger einzusetzen.

Besonders im Fokus ist in diesem Jahr natürlich Mallorca – nach Erwartungen des Geschäftsführers „das Topziel des Jahres“. Daher will die Fluglinie am Airport Palma die Zahl ihrer Flugzeuge von fünf auf sechs aufstocken. Im Sommer soll die Urlaubsinsel dann 300-mal pro Woche von 24 Flughäfen in Deutschland und weiteren europäischen Ländern angeflogen werden.

„Entlang der Kundenwünsche verändert“
Durch die positiven Entwicklungen in jüngster Zeit, aber auch durch die Restrukturierung der Airline sowie der „Repositionierung der Marke Eurowings“ sieht Jens Bischof die LH-Tochter inzwischen „auf einem guten Erholungskurs“. Nach der raschen Neuausrichtung hin zu Privatreisen habe man „im Feriensegment die Poleposition in Deutschland übernommen“ und sich überdies „entlang der Kundenwünsche mit verändert“.

Und so will sich Eurowings mit einem „Preiswert-Konzept“, das zum Beispiel Aspekte wie Sicherheit und Gesundheit bei der Flugreise in den Vordergrund rückt, von der Billigflug-Konkurrenz wie Ryanair absetzen. „Die Kunden honorieren das“, betont Bischof und verweist zum Beispiel auf das Angebot des freien Mittelsitzes, das inzwischen in „einer stattlichen fünfstelligen Zahl“ gebucht worden sei. „Solche Produkte werden sicherlich auch nach Corona erhalten bleiben.“

Thomas Riebesehl
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