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Condor: Übernahme durch Attestor perfekt

Aufatmen bei Condor: Der Kauf durch den neuen Investor Attestor ist jetzt unter Dach und Fach

Aufatmen bei Condor: Der Kauf durch den neuen Investor Attestor ist jetzt unter Dach und Fach. Foto: Condor

Die Condorianer können endgültig aufatmen: Wie geplant hat der Vermögensverwalter Attestor nun 51 Prozent der Anteile des Ferienfliegers übernommen. Neben den zuständigen Kartellbehörden hat auch die EU-Kommission der Transaktion zugestimmt und die beihilferechtliche Genehmigung für den Vollzug des Deals erteilt, wie die Airline mitteilt.

Damit konnte nun die Übernahme durch den Investmentfonds vollzogen werden, die Condor 200 Millionen Euro frisches Eigenkapital in die Kasse spülen soll. Weitere zusätzliche 250 Millionen Euro werden den Plänen zufolge in die Modernisierung der überalterten Langstreckenflotte fließen. Zu einem späteren Zeitpunkt will Attestor die Airline ganz übernehmen.

„Die Zukunft von Condor beginnt heute: Mit Attestor haben wir nun einen starken Mehrheitseigentümer, der nicht nur alle 4.050 Arbeitsplätze bei Condor und der Condor Technik erhält, sondern auch finanziell die Weichen stellt. Mit dem frischen Eigenkapital ist Condor finanziell stark aufgestellt, um den Flugbetrieb weiter rasch hochzufahren und so der steigenden Nachfrage zu entsprechen“, zeigt sich Airline-Chef Ralf Teckentrup zufrieden und erleichtert.

Genehmigung aus Brüssel stand bislang aus

Denn dass der im Mai verkündete Deal auch wirklich alle Hürden in Brüssel nehmen würde, war bislang keineswegs ausgemacht. Konkret musste die EU-Kommission einer „Restrukturierung des KfW-Darlehens“ zustimmen, bei der es um einen Verzicht auf die Rückzahlung von 150 Millionen Euro aus den staatlichen Krediten für Condor ging.

Erst am Dienstag hatte die EU grünes Licht für die Condor-Staatshilfen in Höhe von insgesamt rund 525 Millionen Euro gegeben. Dies war nötig geworden, nachdem das Gericht der Europäischen Union diesen Beschluss gekippt und damit einer Klage von Billigflieger Ryanair stattgegeben hatte. Damals hieß es, die EU-Entscheidung sei unzureichend begründet worden.

Damit kann der Traditionsflieger nun endlich beruhigt in die Zukunft starten. Seit der Pleite des Mutterkonzerns Ende September 2019 steckte die ehemalige Thomas-Cook-Airline in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die seit Frühjahr 2020 grassierende Corona-Pandemie hatte die Lage nochmals verschärft. Überleben konnte die Airline, die sich von Oktober 2019 bis Ende November 2020 in einem Gläubigerschutzverfahren restrukturierte, dank eines harten Sparkurses und zwei staatlichen Millionenkrediten.

Thomas Riebesehl
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