Verkehr

Air France-KLM: Deutscher Markt schwächelt länger

Nach langer Durststrecke hat die Gruppe Air France-KLM wieder einen Gewinn erzielt. Foto: Air France-KLM

Nach langer Durststrecke hat die Gruppe Air France-KLM wieder einen Gewinn erzielt. Foto: Air France-KLM

Seit August als Deutschland-Chef in Frankfurt: Carl Schelleman. Foto: Air France-KLM

Seit August als Deutschland-Chef in Frankfurt: Carl Schelleman. Foto: Air France-KLM

Nach dem Einbruch durch die Corona-Krise fliegt auch die Airline-Gruppe Air France-KLM noch längst nicht wieder auf Vorkrisenniveau. Besonders im deutschen Markt ist hinsichtlich der Nachfrage deutlich Luft nach oben.

„Konzernweit wurden im Oktober und November 45 Prozent weniger Gäste befördert als im Vergleichszeitraum 2019“, berichtet der neue Deutschland-Chef Carl Schelleman im Gespräch mit touristik aktuell. „Im Quellmarkt Deutschland war dieses Minus noch etwas höher.“

Als Grund für das schlechtere Abschneiden nennt der Airline-Manager den höheren Stellenwert des nach wie vor schwachen Segments Geschäftsreisen im Vergleich zu anderen Ländern. „Das kann man auch anhand der einzelnen Abflughäfen sehen: In Berlin und Hamburg zum Beispiel, wo der Anteil an Leisure-Kunden hoch ist, haben wir schon wieder die Kapazität von 2019 in der Luft“, erläutert Schelleman. Am Standort Stuttgart mit vielen großen Firmenkunden sei die Nachfrage dagegen verhaltener.

„Auf einem guten Weg“

Was die Kapazität angeht, zeigt sich der Niederländer hingegen mit dem aktuellen Stand zufrieden: „Immerhin hat Air France-KLM bei den Zubringerflügen aus Deutschland schon wieder drei Viertel des Vorkrisen-Niveaus erreicht.“ Im Winter fliegt Air France von acht deutschen Abflughäfen aus nach Paris, KLM verbindet zehn Städte mit Amsterdam.

Wie andere Airline-Konzerne in Europa wurde auch Air France-KLM von der Pandemie hart getroffen. So musste die Gruppe im Rahmen einer groß angelegten Restrukturierung in diesem Jahr 17 Prozent ihres Personals abbauen. Im dritten Geschäftsquartal 2021 wurden mit einem operativen Gewinn von 132 Millionen Euro immerhin das erste Mal seit Beginn der Krise wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Für Carl Schelleman ein gutes Zeichen: „Wir sind zumindest auf einem guten Weg. Aber es liegt noch ein Stück vor uns, um das Niveau von 2019 wieder zu erreichen.“

Das gesamte Gespräch mit dem Deutschland-Chef, in dem er neben der Wintersaison auch auf die Themen Nachhaltigkeit und NDC-Vertrieb eingeht, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 49-50/2021).

Thomas Riebesehl