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Condor wird bunt und gestreift

Update 17:15 Uhr
Bereits morgen hebt der erste Airbus A321 von Condor im neuen Streifen-Design nach Lanzarote ab

Bereits morgen hebt der erste Airbus A321 von Condor im neuen Streifen-Design nach Lanzarote ab. Foto: Condor

Die Flugzeuge des Ferienfliegers Condor werden künftig in einem komplett neuen Design in die Luft gehen. Alle Maschinen erhalten in den nächsten Jahren schrittweise einen Streifen-Look mit teils knalligen Farben, die den bisherigen Markenauftritt in Weiß, Grau und Gelb ersetzen sollen. Damit will die Airline ihre enge Verbindung zum Urlaub unterstreichen. Inspiriert von Sonnenschirmen, Badetüchern und Strandliegen entwickle sich Condor zum „unverwechselbaren und einzigartigen Ferienflieger“, heißt es von der Airline. 

Tradition mit Zukunft verbunden

„Condor hat in den letzten zweieinhalb Jahren einen Wandel durchlaufen: Vom Tochterunternehmen eines vertikal integrierten Reisekonzerns hin zur unabhängigen Airline, die stolz auf ihre Historie und Tradition zurückblickt, und gleichzeitig den Weg in die Zukunft antritt“, erläutert Condor-Chef Ralf Teckentrup. „Das wollen wir auch über unseren Auftritt unmissverständlich zum Ausdruck bringen.“

Daher bleibt der stilisierte Kondor im Unternehmenslogo auch Teil des neuen Markenauftritts, der unter der Leitung von Remo Masala von der Berliner Kreativagentur Vision Alphabet entstanden ist. Allerdings hat die in Schwarz gehaltene Bildmarke auf dem Rumpf der Flugzeuge ein Facelift mit feineren und dynamischeren Linien erhalten, der historische Zusatz „est. 1956“ verweist auf das Jahr, in dem der Flugbetrieb aufgenommen wurde. Ebenso wie das Logo wurde auch der Schriftzug der Traditions-Airline verkleinert.

Laut Condor werden die Flugzeuge ihren Streifen-Look zunächst wahlweise in den fünf Farben Gelb, Rot, Blau, Grün und Beige erhalten. Auch an Bord und in den Flughäfen hält das neue Design in dezenterer Form Einzug, auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen ist dies schon geschehen.

Zwei Millionen Euro kostet der neue Auftritt

CEO Teckentrup betont, dass nun der richtige Zeitpunkt für den Relaunch der Marke gekommen sei, an dem man bereits seit 2016 gearbeitet habe. Neben den 16 neuen Airbus-A330-Jets für die Langstrecke, die zwischen Oktober 2022 und Januar 2024 zur Condor-Flotte stoßen werden, müssen nach seinen Angaben auch 20 Mittelstreckenflieger aus technischen Gründen neu lackiert werden. „In den nächsten 24 Monaten ist für 80 Prozent der Flotte eine Erneuerung fällig – das sind also Kosten, die wir ohnehin haben“, so der Airline-Chef. Ihm zufolge investiert Condor für den neuen Auftritt insgesamt knapp zwei Millionen Euro.

Angesprochen auf den höchst ungewohnten Streifen-Look, der auch auf der Facebook-Seite von touristik aktuell durchaus kontrovers diskutiert wird, räumt Ralf Teckentrup ein, dass er bei der Präsentation „zunächst einmal tief Luft geholt“ habe. „Aber nach einigen Tagen habe ich verstanden, dass dies der Auftritt ist, den wir brauchen.“

Erster Flieger im neuen Look nach Lanzarote

Öffentliche Premiere feierte das neue Design übrigens auf dem ersten neuen A330-Neo-Langstreckenflieger im Airbus-Werk in Toulouse. Zudem wurde am Montag eine A321-Maschine mit gelben Streifen vom Lackierwerk in Maastricht nach Frankfurt überführt, die bereits am morgigen Dienstag in Richtung Lanzarote aufbrechen soll.

Condor-Chef Teckentrup zufolge werden in den kommenden Wochen fünf weitere Flugzeuge der Modelle Boeing 757 sowie Airbus A320 und A321 umlackiert, sodass im Sommerflugplan sechs Flieger im neuen Design unterwegs sein werden. Wann genau die gesamte Flotte in den neuen Farben fliegen wird, ist noch nicht ganz klar.

Der letzte Design-Wechsel bei Condor ist erst gut zwei Jahre her, war aber längst nicht so radikal. Im Winter 2029/2020 wurde bei der ehemaligen Thomas-Cook-Tochter lediglich das Herz vom insolventen Mutterkonzern entfernt und wieder durch das Kondor-Logo ersetzt.

Thomas Riebesehl