Verkehr

Studie: Bahnreisen beliebter als vor der Corona-Krise

Bahnreisen sind vor allem für jüngere Reisende attraktiv, so eine neue Studie. Foto: Deutsche Bahn

Bahnreisen sind vor allem für jüngere Reisende attraktiv, so eine neue Studie. Foto: Deutsche Bahn

Eine neue Umfrage der Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Rogator und Exeo Strategic Consulting räumt Bahnreisen nach der Corona-Krise gute Wachstumschancen ein. „Die aktuellen Befragungsergebnisse unterstützen die Chance für den Bahnfernverkehr, an die Entwicklung vom Januar/Februar 2020 anzuknüpfen“, resümiert Andreas Krämer, Exeo-Chef und Co-Autor der Studie „OpinionTRAIN“. 

So erreicht die Bahn momentan auf einer Skala von 0 („sehr unattraktiv“) bis 10 („sehr attraktiv“) einen Mittelwert von 5,5 und damit eine bessere Benotung als vor Ausbruch der Pandemie (Mittelwert 5,3). Die schlechteste Bewertung erhielten Zugreisen im Rahmen der mehrmaligen Befragung zwischenzeitlich im November/Dezember 2020 mit einem Wert von 3,9.

Vor allem von jungen Reisenden genutzt

Besonders beliebt sind Bahnreisen weiteren Ergebnissen zufolge bei jungen Leuten: 43 Prozent der Befragten unter 30 Jahren gaben im März/April 2022 an, die Bahn auf Strecken ab 50 Kilometern zu nutzen, während es im Schnitt nur 28 Prozent waren. Zusätzlich zur hohen Nutzerquote antworteten 28 Prozent, die Bahn zwar in den letzten zwölf Monaten nicht genutzt zu haben, aber diese bei Reisen zu berücksichtigen. Gleichzeitig ist das Segment der „Bahn-Ablehner“ mit 16 Prozent besonders klein.

Schlechter sieht es im Segment Geschäftsreisen aus. Hier hat die Studie ermittelt, dass aktuell nur etwa ein Viertel des Potenzials der Business Traveller aktiv ist, wovon 57 Prozent die Bahn nutzen. Dabei sei das spezielle Problem der Bahn vor allem der Verlust an geschäftlichen Reiseanlässen: Neben dem anhaltenden Arbeiten im Homeoffice agierten Unternehmen aktuell auch aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation vorsichtiger, heißt es.

DB-Sparpreise als „zentraler Hebel“

Als „zentralen Hebel für den zu erwarten Nachfrageschub bei Bahnreisen“ sieht die Studie die Sparpreise und Super Sparpreise der Deutschen Bahn – nicht nur, weil fast 60 Prozent der Bevölkerung diese kennen würden und 26 Prozent diese bereits genutzt hätten. Vor allem die momentan stark steigenden Kraftstoffpreise bei zugleich „weiter moderatem Preisniveau der Bahn“ dürften dafür verantwortlich sein, „dass der wahrgenommene Wert der Sparpreis-Tickets für Bahnfernreisen derzeit erhöht ist“, so die Autoren der Studie.

Der komplette Studienbericht ist hier zu finden.

Thomas Riebesehl
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