Verkehr

Streik: Lufthansa streicht nahezu alle Flüge

Lufthansa streicht im Zuge des angekündigten Warnstreiks nahezu alle Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München

Lufthansa streicht im Zuge des angekündigten Warnstreiks nahezu alle Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Foto: ollo/iStockphoto

Aufgrund des angekündigten Warnstreiks des Bodenpersonals stellt Lufthansa am Mittwoch den Flugbetrieb an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München nahezu ein. Mit Blick auf das kommende Wochenende, dem Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg, arbeite man jedoch mit „Hochdruck“ daran, den Flugbetrieb so schnell wie möglich wieder zu normalisieren, teilt der Konzern mit. Dennoch könne der Streik auch Auswirkungen auf den Flugbetrieb am Donnerstag und Freitag haben. 

Flugstreichungen bereits am Dienstag

Wie Lufthansa am Dienstag mitteilte, müssen in Frankfurt insgesamt 678 Flüge gestrichen werden – 32 bereits am heutigen Dienstag. Laut Unternehmensangaben werden rund 92.000 Fluggäste betroffen sein.

Am Drehkreuz München werden insgesamt 345 Flüge annulliert, 15 bereits am heutigen Dienstag. Voraussichtlich 42.000 Passagiere werden von den Streichungen betroffen sein. 

Laut dem Kranich-Konzern werden betroffene Passagiere „umgehend“ informiert und nach Möglichkeiten auf alternative Flüge umgebucht. Jedoch, so teilt Lufthansa mit, seien die verfügbaren Kapazitäten „sehr begrenzt“. 

Niggemann: Warnstreik „schlicht nicht mehr verhältnismäßig"

Der Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa, Michael Niggemann, zeigt für den Streik des Bodenpersonals nur wenig Verständnis. „Die frühe Eskalation nach nur zwei Verhandlungstagen in einer bislang konstruktiv verlaufenden Tarifrunde richtet enorme Schäden an“, sagt er. 

Der Streik treffe die Fluggäste mitten in der Hauptreisezeit und belaste „unsere Mitarbeitenden in einer ohnehin schwierigen Phase des Luftverkehrs zusätzlich stark“. Niggemann verweist auf das vorliegende „hohe“ Angebot der Lufthansa im Zuge der Tarifverhandlungen. Dieses sehe in den kommenden zwölf Monaten ein Plus von zehn Prozent in den Vergütungsgruppen bis 3.000 Euro und ein Plus von sechs Prozent bei 6.500 Euro monatlicher Grundvergütung vor. Im Hinblick auf dieses Angebot sei der Warnstreik „mitten in der Hauptreisezeit schlicht nicht mehr verhältnismäßig“. 

Verdi ruft rund 20.000 Beschäftigte zum Streik auf

Die Gewerkschaft Verdi hatte wie berichtet am Montag die rund 20.000 Beschäftigten des Bodenpersonals zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um so Druck in den laufenden Tarifverhandlungen aufzubauen.

Die Streiks sollen von Mittwoch, 3.45 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr, andauern.

 
Ute Fiedler