Verkehr

VUSR drängt auf Neuanfang bei Lufthansa

VUSR-Chefin Marija Linnhoff fordert die Kranich-Airline, umzusteuern

VUSR-Chefin Marija Linnhoff fordert die Kranich-Airline, umzusteuern. Foto: VUSR

Der Reisebüro-Verband VUSR warnt davor, im Zusammenhang mit dem jüngsten Warnstreik und weiteren Streikankündigungen bei Lufthansa den Schwarzen Peter ausschließlich den Beschäftigten zuzuschieben – und fordert CEO Carsten Spohr auf, die Führung der Lufthansa abzugeben.

Der Manager und seine Konzernpolitik hätten es in kurzer Zeit geschafft, „Kunden und Personal gegen die Airline und ihr Management aufzubringen und damit auch der Reisebranche einen Bärendienst erwiesen“, schreibt der VUSR in einer Pressenotiz.

Laut VUSR-Chefin Marija Linnhoff, zeigten die Streiks den „hohen Leidensdruck der einfachen Mitarbeiter“. Der Lufthansa-CEO und sein Management hätten es auf die Spitze getrieben und damit auch einen hohen Anteil an der derzeitigen Misere der Luftfahrt. „In der Krise mit Staatsgeld gepäppelt ist Spohr wenig anderes eingefallen, als Personal zu entlassen und die Motivation der Verbliebenen mit markigen Sprüchen und immer neuen Kürzungsankündigungen in den Keller zu drücken“, kritisiert Linnhoff. Das räche sich nun bitter. Leidtragende seien unter anderem auch die vielen Reisenden. 

Reisebüro-Verband warnt vor Vertrauensverlust

Der VUSR fordert den Konzern zu einem Neuanfang auf – ohne CEO Spohr.

„Unsere Kunden und wir als Reisebüros wollen Verlässlichkeit, und das in jeder Hinsicht“, sagt Linnhoff. Diese sei durch die „ständigen Reibereien und Abstrichen bei Qualität und Service in einem systemrelevanten und prägenden Unternehmen der Luftfahrtindustrie wie der Lufthansa“ nur schwer möglich. „Spohr sollte Verantwortung übernehmen und die Führung jemandem überlassen, der in der Lage ist, die wichtige Institution Lufthansa im Interesse der Tourismuswirtschaft in ruhige Fahrwasser zu bringen.“

Darüber hinaus fordert Linnhoff einmal mehr eine gemeinsame Taskforce aus Tourismuswirtschaft, Luftfahrt, Reisebüros und der Politik, auch über die aktuelle Krise hinaus, um für künftige Schwierigkeiten besser gerüstet zu sein. Die Angst vieler Reisender vor Chaos an Flughäfen und bei Airlines drohe, dauerhaft Auswirkungen auf die Reisebranche zu haben, warnte die VUSR-Chefin. „Wir müssen innerhalb des Systems alle Hebel in Bewegung setzen, um künftig derartige Probleme zu vermeiden.“

Ute Fiedler
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