Mit einer pfiffigen PR-Aktion setzt die Zentrale der Reisebüro-Kooperation Best-Reisen in diesen Tagen gemeinsam mit ihren Mitgliedern ein Zeichen gegen das von einigen Medien propagierte „Urlaubs-Chaos“. Die Idee: Reisebüros laden regionale Medien zu sich ins Büro ein und zeigen, wie ihr Alltag läuft und dass vieles besser funktioniert als mancher Außenstehende denkt.
Für die Aktion hat die Zentrale der Kooperation gemeinsam mit der Frankfurter Medienagentur XSP Kommunikation Pressemitteilungen und E-Mail-Anschreiben für lokale Medien sowie eine Anleitung zur Vorgehensweise verfasst. Titel der Aktion: „Profis im Reisebüros helfen“ oder auch: „Realitätsabgleich im Reisebüro“.
Einseitige „Chaos“-Berichterstattung
Dabei wird keineswegs verschwiegen, dass nicht alles rund läuft in der Touristik. Gestrichene Flüge, zu wenig Personal in den Hotels, überlastete Flughäfen: Ja, all das gibt es. Andererseits: Vieles funktioniert auch reibungslos. Doch genau das fehle in der Berichterstattung.
Die zentrale Botschaft der Aktion lautet deshalb: Urlaub funktioniert auch in diesem Jahr. Und wenn es einmal Probleme gibt, steht das Reisebüro unterstützend zur Seite.
Reisebüros stehen Kunden bei
„Wir können keine Flughafenprobleme lösen, aber wir geben unseren Kunden praktische Tipps, wie sie sich auf die aktuelle Situation einstellen können und unterstützen sie in jeder Hinsicht“, heißt es unter anderem in der Pressemitteilung, die von den Büros an die regionalen Medien geschickt werden kann.
So habe zum Beispiel Lufthansa zwar 6.000 Flüge im Juli und August gestrichen. Die Reisebüros hätten aber sofort nach Bekanntgabe angefangen, ihren Kunden bei der Suche nach Alternativen zu helfen. Zudem sollten potenzielle Reisende wissen, „dass nach wie vor 80.000 Lufthansa-Flüge im Monat regulär starten und die für Ferienflüge bedeutenden Fluggesellschaften Condor und TUI Fly überhaupt keine Flugstreichungen planen.
Erste Erfolge der Aktion sichtbar
Wie viele Reisebüros das PR-Angebot bislang genutzt haben, weiß die Zentrale von Best-Reisen noch nicht. Aber die Idee funktioniert, wie unter anderem Verena Ruthmann vom Reisebüro „Die Ferienwelt” in Hückelhoven bewies. Sie schickte die Infos an drei verschiedene Verlage. Einer davon reagierte – und das war dann gleich auch eine echte Größe: die Rheinische Post.
Nur ein Prozent der Kunden von Problemen betroffen
Das Ergebnis war ein Aufmacher mit einem aus Reisebüro-Sicht genialen Titel: „Reisefieber grassiert im Erkelenzer Land”. Denn Ruthmann berichtete dem Redakteur nicht nur über ihren Service, sondern auch über ihre Umsätze. Und die lagen per Juli um 50 Prozent über dem Jahr 2019, dem letzten „normalen” Touristikjahr vor Coronavirus.
Nur einen wichtigen Hinweis ließ Autorin Daniela Giess leider unerwähnt, bedauert Ruthmann: dass nur ein Prozent ihrer Kunden von den jüngsten Airport- und Airline-Problemen betroffen war. Und auch da hätten sie und ihr Team immer eine Lösung gefunden.
Für alle anderen gelte das, was Autorin Giess sehr treffend beschreibt: Nennenswerte Flug- oder Airport-Probleme gab es weder bei der An- noch bei der Abreise in den Urlaub.
Stellungnahme der Rheinischen Post:
Die Rheinische Post legt Wert auf den Hinweis, dass der Artikel nicht aufgrund einer PR-Aktion entstanden ist. Das Gegenteil sei der Fall: „Wir machen Journalismus und keine PR. Wir sind nicht angeschrieben worden, wir haben recherchiert und den Termin bei Frau Ruthmann vereinbart.“