Verkehr

Airports: Nur 150 Aushilfen aus der Türkei kommen

Nicht nur der Verzicht des Frankfurter Flughafens zeigt es, sondern auch die gesamte Bilanz: Die Initiative der Bundesregierung zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte, um das Flug-Chaos an deutschen Flughäfen zu bekämpfen, erweist sich mehr oder weniger als Flop.

Wie der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, wurden Verträge mit rund 150 Hilfskräften aus der Türkei abgeschlossen. Diese sollen befristet bis zum 6. November an den Flughäfen München und Nürnberg vor allem bei der Gepäckabwicklung eingesetzt werden.

Ursprünglich hatte die Branche mindestens 2.000 neue Arbeitskräfte gefordert, diese Zahl später aber auf die Hälfte herunterkorrigiert. Dann jedoch seien die Airports Köln und Düsseldorf abgesprungen, „weil es insgesamt zu lange dauerte und die Ferien fast schon durch waren“, berichtet ABL-Chef Thomas Richter.

Auch der größte Flughafen in Frankfurt verzichtet auf Hilfskräfte aus der Türkei, wie jüngst bekannt wurde. Grund: Das Qualifikationsniveau liege „vielfach deutlich unter unseren geforderten Minimalanforderungen“, so ein Sprecher des Betreibers Fraport. Stattdessen setze man eigene Bemühungen auch im europäischen Ausland fort. In diesem Jahr seien bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter neu eingestellt worden, heißt es von Fraport.

Mit einer Lockerung des Arbeits- und Aufenthaltsrechts wollte die Ampel-Koalition in Berlin den von Personalmangel geplagten Flughäfen aus der Bredouille helfen. Kritiker bemängelten von Anfang an, dass diese Maßnahme zu spät komme.

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