Längere Zeit hat Amadeus mit der Lufthansa-Gruppe darüber verhandelt, jetzt ist es so weit: Ab dem vierten Quartal dieses Jahres wird der GDS-Marktführer in ausgewählten europäischen Märkten auch NDC-Angebote des Kranich-Konzerns über die Amadeus Travel Plattform buchbar machen.
GDS-Buchungen weiterhin möglich
Im Rahmen einer neuen Vertriebsvereinbarung, die jetzt unterzeichnet wurde, wird Lufthansa-Content auf Basis des neuen Iata-Datenstandards über die Schnittstellen Amadeus Selling Plattform Connect, Amadeus Travel API und Cytric Travel & Expense verfügbar sein. Dazu gehören Angebote der Fluglinien Lufthansa, Eurowings Discover, Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Air Dolomiti. Der NDC-Deal umfasse auch Continuous Pricing sowie „eine breite Palette von Zusatzleistungen“, heißt es in einer Lufthansa-Mitteilung.
Daneben können Reisebüros aber weiterhin über die bestehende EDIFACT-Technologie auf Lufthansa-Produkte zugreifen. Für diese GDS-Buchungen erhebt der Konzern aber nach wie vor eine Zusatzgebühr, die allerdings zuletzt für Amadeus-Buchungen herabgesetzt wurde.
„Ich freue mich, dass wir mit der Unterzeichnung dieser bahnbrechenden Vertriebsvereinbarung nun auch gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Amadeus den Weg zum modernen Airline-Retailing einschlagen. Gemeinsam werden beide Unternehmen als Branchenführer die Durchsetzung moderner Standards wie NDC auf globaler Ebene erheblich beschleunigen“, kommentiert Tamur Goudarzi Pour, Chief Commercial Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss, die Vereinbarung.
Amadeus baut NDC deutlich aus
Lufthansa und Amadeus arbeiten nach eigenen Angaben nun daran, die NDC-Angebote der Fluggesellschaften weltweit in die Amadeus Travel Plattform zu integrieren. In den folgenden Monaten werde das Angebot an Inhalten und Funktionen kontinuierlich erweitert.
Der GDS-Anbieter macht in diesem Jahr auch viele weitere Airlines über NDC buchbar, wie die deutsche Amadeus-Chefin Uta Martens im Sommer in einem Interview mit touristik aktuell angekündigt hatte. Schon damals sagte sie, dass man mit Lufthansa „sehr konkret über die Integration von NDC-Angeboten in unsere Plattform“ spreche.
