Verkehr

Flugstornos: Reisebüros und Veranstalter genervt

Vor allem die vielen Flugänderungen der Lufthansa-Gruppe nerven Veranstalter, Reisebüros und Kunden

Vor allem die vielen Flugänderungen der Lufthansa-Gruppe nerven Veranstalter, Reisebüros und Kunden. Foto: mg 

Die nach wie vor zahlreichen Flugstreichungen und -änderungen werden für Reisebüros und Veranstalter immer mehr zur Last. Allein für Reisen bis Ende April liegen nach ta-Erkenntnissen Tausende von betroffenen Vorgängen unbearbeitet in den Systemen. 

Den Veranstaltern bleibt damit nichts weiter übrig, als auf Sicht zu fahren: Oberste Priorität hat „immer die Fristigkeit in der Bearbeitung“. Das heißt: Betroffene Kundenvorgänge werden nach Anreise beziehungsweise Abflugtermin priorisiert. Mehr als vier Wochen im Voraus kann aktuell selten geblickt werden.  

Operative Teams unter Druck

Sowohl bei TUI als auch bei FTI, Schauinsland und DER Touristik gesteht man unumwunden ein, dass die vielen kurzfristigen Änderungen und Stornos „eine große Herausforderung sind“. Schließlich müssten nicht nur Kunden und Reisebüros informiert, sondern auch Transferleistungen angepasst werden, betont etwa Ingo Burmester, Europa-Chef von DER Touristik. Flugänderungen seien „sowohl für Vertriebspartner als auch für unsere operativen Teams und unsere Zielgebietsbetreuungen immer mit Aufwand verbunden“, so Burmester. 

Besonders tricky sind aus Sicht von DER Touristik dynamische Flugbuchungen: Dann erhalte oftmals nur der Fluggeber die Flugzeitenänderung der jeweiligen Airline. „Sollten die Prozesse des Fluggebers nicht rund beziehungsweise zügig laufen, so kann es hier zu einer zeitlichen Verzögerung kommen“, stellt der Chef von DER Touristik klar.  

Kritik an den Planungen der Airlines

Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Fluggesellschaften vor dem Saisonstart Fluganpassungen vornehmen. Allerdings heißt es von allen Großveranstaltern, dass das Volumen in diesem Jahr besonders hoch und nicht unverschuldet sei. „Aus unserer Sicht hätten die sehr starken, auf Kurzfristigkeit ausgelegten Buchungsnachfrageperioden im Sommer die Planungen stärker beeinflussen müssen“, kritisiert unter anderem FTI. 

Ob und wann sich die aktuelle Lage bessert, ist ungewiss. Zwar geht etwa TUI davon aus, dass „wir im Laufe des Novembers sukzessive wieder zur Normalität und den gewohnten Servicestandards zurückkehren“. Doch gerade aus dem Lufthansa-Konzern kommen immer wieder Nachrichten, die das Gegenteil verlauten lassen.

Mehr zum Thema lesen Sie in der Titelgeschichte der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (ta 45-46/2022). 

Matthias Gürtler