Verkehr

Eurostar: Thalys verschwindet als Marke

Künftig nur noch als „Eurostar“ unterwegs: die Schnellzüge von Thalys und Eurostar. Foto: Eurostar Group

Die im vergangenen Jahr fusionierten Schnellzugbetreiber Eurostar und Thalys werden in Zukunft unter der Marke „Eurostar“ auftreten. Ab Ende 2023 sollen alle 51 Züge mit diesem Markennamen und einem neuen Look unterwegs sein, wie das Unternehmen ankündigt. Im Mai 2022 hatten sich die Bahngesellschaften, deren Schnellzüge fünf westeuropäische Länder inklusive Großbritannien miteinander verbinden, zusammengeschlossen.

Gemeinsame Buchungsplattform

Auch im Vertrieb ändert sich durch die Zusammenführung der Marken einiges. So erhalten auch alle Verkaufs- und andere Kundenkontaktstellen einen neuen Look, und ab Oktober dieses Jahres soll die Ticketbuchung in einem gemeinsamen Buchungssystem sowie einer auf einer einheitlichen Website möglich sein.

Dies erleichtere die Buchung von Direkt- und Anschlussverbindungen für Reisende vom europäischen Festland nach London, heißt es von Eurostar. Zum Beispiel werde es „nahtlose Verbindungen“ zwischen der britischen Hauptstadt und deutschen Zielen wie Köln geben.

Das fusionierte Bahnunternehmen, dessen neues Stern-Logo auch an den legendären Fernzug Étoile du Nord erinnern soll, betreibt nach eigenen Angaben das größte internationale Hochgeschwindigkeitsnetz in Westeuropa – und hat in diesem Jahrzehnt noch viel vor. Laut Gwendoline Cazenave, Chefin der Eurostar Group, soll bis 2030 die Zahl Fahrgäste von jährlich momentan 15 auf 30 Millionen verdoppelt werden. Damit biete Eurostar ein großes Potenzial, nachhaltiges Reisen in Europa voranzutreiben und „die Verlagerung von der Straße sowie dem Flugzeug auf die Schiene weiter voranzutreiben“.

Thalys in Deutschland bekannter

Die Holdinggesellschaft Eurostar Group gehört mit knapp 56 Prozent mehrheitlich der französischen Bahngesellschaft SNCF, weitere Gesellschafter sind die belgische SNCB (18,5 Prozent), der kanadische Anleger CDPQ (19,3 Prozent) und die Investmentfonds Federated Hermes Infrastucture (6,4 Prozent). Das Unternehmen mit Sitz in Brüssel hält alle Anteile der Töchter Eurostar International Limited und THI Factory SA (Thalys). Thalys betreibt derzeit 26 Züge, die Schwester Eurostar 25.

Im deutschen Markt wird Eurostar allerdings noch einiges an Marketing betreiben müssen. Denn hierzulande ist die Marke Thalys weitaus bekannter, weil die rubinroten Züge inzwischen seit über 25 Jahren auch in Deutschland unterwegs sind. Beliebteste Strecke ist die Verbindung zwischen Köln beziehungsweise dem Ruhrgebiet und Paris.

Thomas Riebesehl
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