Kenia

Kenia zeigt, was es hat

Kenia bietet mehr als 60 Nationalparks und Reservate für Safaris.

Kenia bietet mehr als 60 Nationalparks und Reservate für Safaris. Foto: pa

Nach der Krise setzt die neue Regierung auf den touristischen Aufschwung

Nairobi. Nach monatelangen Querelen scheint Ruhe eingekehrt zu sein. Kenias neue Regierung, die sich auf eine Große Koalition verständigt hat, setzt auf Harmonie und Offenheit. So will es jedenfalls der gerade inthronisierte Tourismuschef des Landes, Najib Balala. Er beschwor vor rund 200 angereisten Reiseprofis: „Schreiben Sie, dass wir unseren Besuchern alles zeigen, was wir haben.“ Und: „Touristen sind bei uns sicher.“ Die Worte waren bitter nötig. Die explosive Lage hatte dem Tourismus in den letzten Monaten arg zugesetzt. Rund vier Milliarden Dollar und Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren. Die großen Devisenbringer, Reisende aus den USA und Japan, aber auch aus Schwellenländern wie Russland und China, blieben weg, die Hotelzimmer leer. Jetzt setzt man auf Aufschwung, vor allem auf Besucherzuwachs aus Europa und dort insbesondere auf England und Deutschland. Helfen sollen dabei breit angelegte Anzeigenkampagnen, die für die Attraktionen der ostafrikanischen Destination werben: Ob Klettertouren auf dem Mount Kenya, Badeurlaub an den weißen Stränden rund um Mombasa oder Tiersafaris in den über 60 Nationalparks, Reservaten und Schutzgebieten. Kenya-Wildlife-Organisationen sind um ein Mehr an luxuriösen Lodges und umfassenderen Service bemüht. Auch andere Ressourcen sind verbesserungswürdig. So sollen die Straßenverbindungen zwischen Mombasa, Malindi und Diani erneuert, die Flughäfen Malindi und Ukunda ausgebaut werden. Gut eine Millionen Touristen, davon rund 9.000 aus Deutschland brachten dem Land im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen ein. Dieses Niveau wird man 2008 trotz des ungebrochenen Optimismus wohl nicht erreichen. Dennoch ziele Kenias Marketing-Strategie unbeirrt weiter in Richtung hochwertiger Qualitätstourismus und Produktausweitung, so der Direktor des Kenya Tourist Boards, Ongonga Achieng. Denn auch die Konkurrenz ist aktiv. Verstärkt buhlen Südafrika und Tansania um mehr Besucher.
Günter von Saint-George