Südafrika

Mosambik: Ein fast vergessenes Paradies

Fettgebackenes auf dem Markt von Pemba, dem Tor zum Quirimba-Archipel. Foto: bg

Der Quirimba-Archipel ist ein Geheimtipp für Entdecker

Knapp drei Stunden Flugzeit von Johannesburg und Maputo entfernt liegt ein nahezu unentdecktes Paradies: der rund 300 Kilometer lange Quirimba-Archipel vor der Nordküste Mosambiks.

Nur fünf der 32 Inseln sind bewohnt und touristisch erschlossen. Und mehr werden es auch nicht, denn die Region mit ihren herrlichen Tropenstränden ist als Unesco-Weltkulturerbestätte vorgeschlagen und unterliegt einem strengen Schutz. Was sie zum Geheimtipp für Entdecker, Erholungssuchende und Wassersportler macht.

Die Hafenstadt Pemba bildet das Tor in die fast unberührte Natur. Tauchern und Schnorchlern entfaltet sich eine unerforschte Unterwasserwelt. Viele Riffe sind noch nicht einmal kartografiert. Zu sehen gibt es unter anderem Haie, Mantas und mit etwas Glück auch Walhaie.

Die meistbesuchte Insel des Archipels ist Ibo Island. Mehr als 500 Jahre handelten Portugiesen und später Araber hier mit Elfenbein, Gold und Sklaven. Heute ist Ibo eine Geisterstadt. Doch die Welt hat Ibo entdeckt, nebst der Unesco engagiert sich die Aga-Khan-Stiftung bei der Restaurierung der architektonischen Schätze. Zudem gibt es Investoren, die alte Gebäude zu Guesthouses ausgebaut haben. Auch erste Souvenirs sind erhältlich: Im Fort St. Jao Baptista formen Silberschmiede filigranen Schmuck aus eingeschmolzenen Münzen, die aus alten Wracks stammen.

Gut 30 Minuten sind es von Pemba mit dem Kleinflugzeug in die unberührte Inselwelt. Die Quirimbas sind kein Ziel für Leute, die Shopping und Nightlife suchen. Auf Komfort braucht man dennoch nicht zu verzichten: Die beiden von der Rani-Gruppe gemanagten Hotelinseln Matemo Island und Medjumbe bieten internationalen Standard. Deren Inhaber, Adel Aujan, hat rund 140 Millionen US-Dollar in Mosambik investiert. Als größter Investor des Landes trägt er mit seinem Engagement maßgeblich dazu bei, Mosambiks traumhafte, aber bitterarme Inselwelten auf die touristische Landkarte zu setzen.

Hotelinvestoren müssen ihre eigene Infrastruktur bauen: Landepisten, Zufahrtsstraßen, Entsalzungsanlagen und Generatoren für die Stromerzeugung, erzählt Insel-Manager Jannie Claassen. Auf Medjumbe stehen 13 Chalets am weißen Strand – ein idealer Ort für Erholungssuchende. Es gibt keinen Handy-Empfang, die Internet-Verbindung arbeitet langsam wie eine Schnecke. „Das entschleunigt die Gäste“, lacht Jannie. Saison ist von Mai bis Dezember. Im Februar dagegen wird es bis zu 50 Grad heiß.

Im 20 Flugminuten entfernten Matemo Island leben rund 2.500 Menschen. Rund 100 von ihnen fanden Arbeit im 2004 eröffneten Resort mit 24 Strand-Chalets. Der Sandstrand zieht sich um die acht Kilometer lange und drei Kilometer breite Insel. Ein Besuch im Dorf ist ein Abstecher in eine Welt, in der Fahrräder und Mopeds das einzig Fortschrittliche zu sein scheinen. Deutsche Gäste buchen die Quirimbas gern als „Bush & Beach“-Paket mit der luxuriösen Lugenda Wilderness Lodge im Niassa-Reservat. Buchbar sind die Inseln unter anderem über Meier’s, TUI, Africa Tours, Odysseus, African World Reisen, Afrika Plus, und Abendsonne Afrika.
Barbara Goerlich