Tunesien

Putten unter Palmen

Abschlag auf den Greens des Djerba Golf Clubs. Foto: cd

Golf für Einsteiger – in der Nebensaison ist Djerba dafür ideal

Etwas mehr als zwanzig Grad, leichter Wind aus Südwest und die Sonne strahlt vom intensiv blauen Himmel. Ideale Bedingungen, um sich als Greenhorn erstmals an die Greens zu wagen. Rund 120 Euro kostet der Schnupperkurs für jeweils zwei Stunden an zwei Tagen, pro Verlängerungstag werden weitere 55 Euro fällig. Auf dem Programm stehen Grundlagen des Golfspiels in Theorie und Praxis sowie die Technik der Schläge über kurze und weite Distanzen.

Weil jenseits der Hauptreisezeiten auf der Insel wenig los ist, gibt Golftrainer Ramzi Barka an diesem Frühlingstag einem einzigen Schüler Unterricht. Dem blutigen Anfänger aus Deutschland kann er somit seine volle Aufmerksamkeit widmen. Nachdem das Equipment mit verschiedenen Schlägern geholt ist und 60 Golfbälle im Eimer liegen, geht es los am Übungs-Green. Fünf Minuten Gymnastik sollen die Muskeln geschmeidig machen. Der Golfschläger dient also zunächst als Turngerät.

Djerba ist die südlichste aller Mittelmeerinseln und vor allem als Ziel für Badeurlauber bekannt. Die Insel hat jedoch an zentraler Stelle der touristischen Zone entlang des mehr als zehn Kilometer langen Sidi- Mahres-Strandes auch einen ansprechenden Golfclub zu bieten. In unmittelbarer Meeresnähe gelegen, bietet das Gelände Golfern jeden Niveaus das richtige Terrain. Geschaffen vom englischen Architekten Martin Hawtree gliedert sich die Anlage in drei Neun-Loch-Parcours. Die Greens sind durch strategisch platzierte Bunker gut verteidigt. Riesige Dattelpalmen, Akazien und Eukalyptus sowie mehrere Teiche machen das Gelände zum Landschaftspark.

"Les Acacias" ist der einfachste der 9-Loch-Parcours. Er ist perfekt für nicht klassifizierte Spieler, die hier relativ schnell gute Schläge erreichen können. "La Mer", direkt hinter den Dünen gelegen, punktet mit langen Fairways, verlangt aber den Spielern ab, die hier stärkere Brise zu berücksichtigen. "Les Palmiers" ist der anspruchsvollste Parcours und fordert viel Geschick bei der Abschätzung der Schlaglängen und der Platzierung der Bälle.

An höchster Stelle findet sich ein gemütliches Clubhaus. Gleich daneben ragt das Grundstück einer Bauernfamilie in das Gelände hinein. Geschirr klappert am Brunnen hinterm Palmwedelzaun, Schafe blöken in ihrem Pferch. Das Lokalkolorit gibt dem Platz eine charmante Note.

Der Golf Course wird mit dem gefilterten Brauchwasser mehrerer Hotels gesprengt. Leider lassen sich deshalb die Rasenabfälle nicht als Viehfutter verwenden. Doch drei Brackwasserseen, die als Reservoire dienen, werden von jeder Menge Vögeln besucht. Besonders die Blesshühner brüten hier gern und spazieren auf den Fairways, sobald die Spieler weiter gezogen sind.

Die Einsteiger bleiben zunächst allerdings an den sechs Putting- und Chippinggreens und der Driving-Ranch mit ihren vierzig Abschlagplätzen. Golftrainer Ramzi erklärt gerade, dass mehr als einhundert Muskeln beim Abschlagen zum Einsatz kommen. Er übt mit seinem Schüler zunächst das Putten auf dem Green, später das Chippen und Pitchen. "Kopf unten lassen, nicht zu früh nach dem Ball schauen", rät er später auf der Driving Ranch. Und am Ende fliegt der Ball immerhin schon gute hundert Meter weit. Weitere Informationen gibt es unter www.djerbagolf.com.
Claudia Diemar
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