Ägypten

Marsa Alam: Der Himmel hat mehr Sterne

Schöner wohnen: Der Garten des weitläufigen Gorgonia Beach Resorts ist gut gepflegt

Das Gorgonia Beach Resort im Wadi-el-Gemal-Nationalpark hat „nur“ fünf Sterne, ist aber dennoch etwas ganz Besonderes

Vor dem Resort lockt eine grandiose Unterwasserwelt

Ein Ababda-Beduine mit im Sand gebackenem Brot. Fotos: cb (2), Manfred Bortoli

Am Nachmittag gab es im erhitzten Sand gebackenes Roggenbrot. Jetzt wird über dem flackernden Feuer Kaffee geröstet und mit geriebenem Ingwer gewürzt. Es wird dunkel, ab und an fallen Sternschnuppen vom Wüstenhimmel. „Der Himmel hier hat Millionen Sterne, das Gorgonia Beach Resort nur fünf“, kommentiert Mohamed Gad das helle Sternenzelt über der Wüste.

Rund fünf Busstunden südlich von Hurghada ist der Massentourismus weit weg. Wir sind auf einem Ausflug im Wadi-el-Gemal-Nationalpark. Und genauso wie wir genießt unser Führer die Ruhe der Wüste unweit von Marsa Alam. Vor einigen Jahren war Gad noch Leiter des hiesigen Nationalparks. Nach der Genehmigung für den Abbau von Granit trat er zurück.

Ausflüge in die Wüste
Inzwischen veranstaltet Gad Nationalpark-Touren mit Ababda-Beduinen in Kooperation mit dem Gorgonia-Hotel. Denn das passt nach seiner Meinung besser in diesen Nationalpark als ein Tagebau: Das Fünf-Sterne-Resort ist konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Es ist eine Oase im besten Sinne des Wortes. Sogar die Uhren gehen hier anders. Damit Hotelgäste nicht zu früh im Dunkeln sitzen, „hinkt“ die „Gorgonia-Zeit“ der Kairos stets eine Stunde hinterher. Ungewöhnlich sind auch die 350, mit 45 Quadratmetern geradezu riesigen Balkon- und Terrassenzimmer.

Viele deutschsprachige Gäste
Weitläufig ist auch die 30-Hektar-Hotelanlage. Allein sieben Hektar davon werden als Gärten genutzt, betreut von 40 der 342 Mitarbeiter. Sie alle profitieren von einer besonders guten Arbeitsatmosphäre. „Sind die Mitarbeiter zufrieden, sind es die Gäste ebenfalls“, lautet die Philosphie von Johannes Girardi, Repräsentant der italienischen Eigentümer.

Und die Gäste sind zufrieden. Davon zeugt auch das große Interesse der deutschen Veranstalter, von denen unter anderem ETI, FTI, Schauinsland, Thomas Cook, DER Touristik und TUI das Gorgonia anbieten.

Rund 70 Prozent der Gäste kommen aus dem deutschsprachigen Raum. Das All-inclusive-Resort ist laut Girardi durchschnittlich zu 85 Prozent ausgelastet und engagiert sich auf vielen Ebenen für den Nationalpark und dessen Einwohner, die Ababda.

So unterstützt das Gorgonia eine Schule vor Ort und lässt außerhalb des Resorts Müll sammeln. Im Hotel selbst ist Mülltrennung selbstverständlich. Das Gorgonia verfügt sogar über Solarthermik sowie eine eigene Klär- und Wasseraufbereitungsanlage. Künftig soll es zudem Strom per Photovoltaik geben.

Das Juwel des Resorts ist das sehr lebendige Hausriff im Meeresdrittel des Wadi-el-Gemal-Nationalparks. Mit einem langen Steg, markierten Einstiegen, einer eigenen Marinebiologin sowie einer Umweltbroschüre schützt das Hotel „sein Riff“. Schnorchler sehen an der Riffkante problemlos bis zum Boden in zehn Metern Tiefe und mit etwas Glück die Gabelschwanz-Seekuh Dugong sowie Schildkröten, Rochen oder einen Hai.

Reiche Unterwasserwelt
Noch faszinierender sind die in allen Farben und Formen leuchtenden Korallen, von Falter- und Drückerfischen sowie Kugel-, Papageien-, Schmetterlings- und Wimpelfischen, Barschen und Schnappern umschwärmt. Die karge Wüste erscheint hier unendlich weit weg. Faszinierend ist beides.

 

Gorgonia Beach Resort
Im All-inclusive-Angebot sind die Spezialitätenrestaurants La Pizza und La Vela einmal pro Woche eingeschlossen. Die 110 Kilometer vom Flughafen Marsa Alam und 350 Kilometer von Hurghada entfernte Hotelanlage mit Tauchbasis- und -schule ist rollstuhlgerecht. Eine Woche AI mit Flug kostet pro Person etwa 600 bis 900 Euro. Infos zum Hotel unter www.gorgoniabeach.com, zum Nationalpark unter www.wadielgemal.org.

Christian Boergen
Anzeige