Namibia Südafrika

Ein feiner Zug

Aufbruch bei Sonnenuntergang: Der African Explorer ist bereit zur Abfahrt. Foto: cml

Aufbruch bei Sonnenuntergang: Der African Explorer ist bereit zur Abfahrt. Foto: cml

Südliches Afrika: In 14 Tagen mit dem African Explorer von Namibia nach Kapstadt

Die Aussichtsplattform am Zugende ist ein beliebter Platz zum Fotografieren und Tiere beobachten. Foto: cml

Die Aussichtsplattform am Zugende ist ein beliebter Platz zum Fotografieren und Tiere beobachten. Foto: cml

Es ist Nachmittag, der Zug zuckelt durch die Landschaft. Anderorts würde man sich über den Lokführer und seine Gemütlichkeit ärgern – hier am Ende Afrikas ist es Genuss pur. Manche Gäste verbringen die ersten Stunden an Bord des African Explorers in ihren Abteilen, andere sind im Barwagen oder auf der Aussichtplattform am Ende des Zuges. 

Mit Tempo 30 rattert der Zug durch die abwechslungsreiche Natur. Die Giraffen, Impalas und Springböcke sind zum Greifen nah. Eine Safari auf Schienen – das hat was, vor allem viele Naturerlebnisse: Im Licht der untergehenden Sonne glühen die Termitenhügel dunkelrot und das vergilbte trockene Gras leuchtet in einem sanften Orange. All das ist nur eine Vorschau, auf das was uns in den kommenden Tagen erwartet, denn die Reise „Juwel der Wüste“ führt uns zu den Naturwundern Namibias. Aber der Reihe nach.

Ein Luxushotel auf Schienen

Auftakt der Reise ist Windhuk, die Hauptstadt von Namibia. Nach einer Stadtrundfahrt mit einem Stopp an der bekannten Christuskirche und dem Tintenpalast, Sitz des namibischen Parlaments, hält der Bus am historischen Bahnhof. Dort steht der hierzulande als „African Explorer“ bekannte Sonderzug. Im Schein der untergehenden Sonne präsentiert er sich von seiner schönsten Seite. Er wird, abgesehen von kurzen Unterbrechungen, unser Zuhause für die kommenden Tage sein.

In seiner Heimat heißt der zum südafrikanischen Luxuszugbetreiber Rovos Rail gehörende Zug Shongololo Express, übersetzt „Tausendfüssler“. Und er macht seinem Namen alle Ehre: Insgesamt 18 Waggons rattern mit den 55 Passagieren und einem deutschsprachigen Arzt an Bord auf der Schmalspurbahn von Windhuk nach Kapstadt.

Das rollende Luxushotel mit seinen Abteilen aus den 20ern, 30ern und 40er Jahren hat insgesamt zehn Schlafwagen mit zwei Abteilkategorien – entweder mit Doppel- oder Einzelbetten. Alle haben ein eigenes Bad mit Dusche und in den größeren Abteilen gibt es zusätzlich noch eine Sitzecke zum Chillen.

Aber auch der Barwagen bietet bei einem Bier oder einem Glas Wein viel Platz zur Entspannung. In den Restaurantwagen stehen afrikanische und europäische Spezialitäten auf dem Speiseplan, welche in der kleinen Bordküche täglich frisch zubereitet und als Drei-Gänge-Menü serviert werden.
Aber das Highlight ist die rollende Veranda des Zuges. Der Lounge-Wagen ist ein Paradies für Fotografen und Naturliebhaber gleichermaßen. Der freie Blick in die Wildnis sorgt für einen grandiosen Ausblick und ist somit auch der perfekte Platz zum Fotografieren. So wird bereits die Fahrt zur einzigartigen Safari. 

Nostalgiefahrt mit vielen Ausflügen

Noch mehr Safari-Feeling gibt es nur wenige Stunden später im Etosha-Nationalpark. Nach einer kurzen Nacht im Zug wird die Tour in bequemen Reisebussen fortgeführt. In kleinen Gruppen steht die „Großwildjagd“ mit der Kamera auf dem Programm – in der Hoffnung, die Big Five für die Lieben Zuhause festhalten zu können. Die Chancen stehen hierzu nicht schlecht, denn der Park hat nicht nur die höchste Zahl an Wildtieren in ganz Namibia, sondern bietet mit seinen Wasserlöchern ideale Voraussetzungen für das Beobachten der Tiere.

Wieder an Bord setzt der vom Bahn-Spezialisten Lernidee Erlebnisreisen exklusiv gecharterte und durch die ARD-Fernsehserie „Verrückt nach Zug“ bekannte African Explorer seine Fahrt über die älteste Bahntrasse des Landes fort. Unterbrochen wird diese Nostalgiefahrt nur zu Ausflügen, welche zum großen Teil im Reisepreis enthalten sind. Ebenfalls im Preis inkludiert ist die deutschsprachige Reiseleitung, die Übernachtungen in den Lodges bzw. Hotels und die Flüge ab/bis Deutschland. Einer der Ausflüge führt in die sehr deutsch anmutende Kleinstadt Swakopmund, wo im beliebten Café Anton noch heute Schwarzwälder Kirschtorte serviert wird.

Vom Sahneberg weiter zum Sandberg: Die höchsten Dünen der Welt in der Namib-Wüste sind vor allem in den frühen Morgenstunden ein begehrter Hotspot – wenn die Wahrzeichen, die riesigen Sanddünen bei Sossusvlei, im Licht der aufgehenden Sonne in allen Rottönen leuchten. Der mühsame Aufstieg wird mit Ausblicken auf ein Meer aus Sand belohnt.

Diamanten und zweitgrößter Canyon

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Wüste Namib (zu Deutsch „leerer Platz“) benannt wurde. Mit einer Ausdehnung von rund 2.000 km Länge und etwa 160 km Breite berührt sie im Norden die Skelettküste, in der Mitte die Walfischbucht und im Süden das für Touristen unzugängliche Diamantenfördergebiet.

Reisenden offen steht dagegen die ehemalige Diamantenstadt Kolmanskop. Hier fand man einst die ersten der wertvollen Edelsteine in Namibia. Vom damaligen Reichtum und Wohlstand zeugt heute nur ein verlorener Ort, trotzdem oder gerade deshalb zählt die Geisterstadt zu den beliebten Sehenswürdigkeiten der Region.

Ein weiteres Must-see auf der Strecke ist der Fish River Canyon im südlichen Namibia. Der zweitgrößte Canyon der Welt beeindruckt mit etwa 160 Kilometern Länge, bis zu 27 Kilometern Breite und bis zu 550 Metern Tiefe, bevor die Reise in Südafrika weitergeht und schließlich am schönsten Ende der Welt endet – in Kapstadt.

Weitere Infos zu den Lernidee-Exklusivchartern mit dem African Explorer findet man unter www.lernidee.de/bahnreisen/african-explorer.

Christina-Maria Letzeisen
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