Senegal

Senegal: Afrika für Anfänger

Afrikanische Tierwelt zum Greifen nah im Bandia Wildlife Park

Afrikanische Tierwelt zum Greifen nah im Bandia Wildlife Park. Foto: ras

Internationale Hotelmarken sorgen für ein Comeback des westafrikanischen Mittelstrecken-Ziels.

Auf dem Friedhof werden Christen und Muslime gleichermaßen begraben

Auf dem Friedhof werden Christen und Muslime gleichermaßen begraben. Foto: ras

Ein Souvenir-Verkäufer auf der Insel Fadiouth

Ein Souvenir-Verkäufer auf der Insel Fadiouth. Foto: ras

Wachgeküsst, anders kann man es nicht nennen. Durch Riu und TUI. Mit der Schließung des Aldiana Senegal im Jahr 2007 verschwand das westafrikanische Land aus den deutschen Pauschalreisekatalogen. Nun ist das politisch stabile Ziel mit 500 Kilometern Atlantikküste wieder zurück im Markt.

Mitte 2022 hat Riu das erste Resort in Pointe 
Sarene, rund 1,5 Autostunden vom modernen Flughafen Dakar entfernt, eröffnet. Immer im Winter fliegt TUI Fly direkt von Deutschland aus nach Dakar, Veranstalter TUI positioniert die Destination als Alternative zu den klassischen Mittelstrecken-Zielen wie die Kanaren und die Kapverden. Eine nicht zu lange Flugdauer, angenehme Temperaturen vor Ort, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, stabile politische Verhältnisse lauten die Buchungsargumente des französischsprachigen Ziels. Doch was gibt es im Senegal eigentlich zu sehen und zu entdecken? Senegal ist Afrika für Anfänger: geruhsam. Laut und chaotisch ist das Land allerdings, wenn man zur Rushhour eine Stadt durchfahren will oder einen Fischmarkt anschaut, wenn die Fischer mit ihrem Fang des Tages anlanden.

Nicht schön ist der Müll, der überall herumfliegt. Man sieht ihn auch auf der Fahrt zur Insel Fadiouth, die rund 45 Autominuten vom Riu-Hotel entfernt liegt und sich als guter Einstieg in das Abenteuer Afrika eignet. Muschelinsel wird Fadiouth auch genannt. Sie ist nur durch eine Fußgängerbrücke, beleuchtet mit Solarlampen aus Österreich, mit dem Festland verbunden.

Stippvisite auf der Muschelinsel

Vor über 800 Jahren haben die Menschen hier begonnen, Muscheln auf einer Sandbank aufzuschichten. Daraus wuchs die zwölf Hektar große Insel. Das Besondere ist nicht nur, dass der komplette Boden aus Muscheln besteht und in hellem weiß reflektiert, das Besondere sind auch die Menschen: Rund 4.000 Einwohner hat die Insel, 90 Prozent sind Christen, der Rest Muslime – normal ist es im Senegal andersherum. Es gibt auf der Insel einen Kindergarten, einen uralten Baobab-Baum, einen Markt, Andenkenverkäufer, vier Moscheen und eine Kirche. Hier werden zweimal pro Tag Messen auf französisch und der örtlichen Sprache Serer gefeiert, Männer und Frauen sitzen getrennt in den Reihen.

Eine kleine Brücke führt zu einer weiteren Insel, ebenfalls aus Muscheln. Hier können Besucher über einen Friedhof gehen, auf dem Christen und Muslime bestattet werden.
Rund 45 Autominuten entfernt vom Riu-Hotel liegt auch der Bandia Wildlife Park. Die Big Five wie in anderen afrikanischen Ländern sucht man hier vergebens, denn Elefanten und Leoparden fehlen gänzlich.

In offenen Geländewagen mit englischsprachigen Guides fahren die Besucher durch den 16 Hektar großen Park mit über 6.000 Tieren und sehen aus nächster Nähe Nashörner, Giraffen, Zebras, Büffel, Paviane und viele Vögel. Und 
natürlich viele der riesigen Baobabs, der Affenbrotbäume.

Wildlife Park und neue Hotels 

Ein gesonderter Bereich des Parks ist die Löwen-Aufzuchtstation. Die Tiere wurden aus Südafrika importiert, um sich hier vor der Wilderei
 geschützt zu vermehren. Durch diesen Teil des Parkes fahren die Besucher in mit Gittern geschützten Geländewagen. Das ist auch gut so, denn die Guides haben frisches Fleisch für die Löwen dabei, das sie auf die Kühlerhaube und auf das Jeepdach legen, so dass die Löwen ganz nah heran kommen.

Zu entdecken gibt es im Land noch so einiges mehr: die Hauptstadt Dakar und die ehemalige Sklaveninsel Goree, einen rosafarbenen See, aus dem Salz geerntet wird, und die Wüste Lompoul, in der man auch in Camps übernachten kann. Und auch das Hotelangebot wächst weiter. Dort, wo früher der Aldiana war, entsteht ein Club Med. Auch ein TUI Blue und das zweite Riu-Haus sind in der Planung.

Sylvia Raschke
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