Jordanien

Wüstenberge in der Abendsonne

Kamele warten auf Touristen.

Von Aqaba sind das Wadi Rum und Petra in Tagesausflügen bequem erreichbar

Die Königswand in der ?Nabatäerstadt Petra. Fotos: akk

Ein Februarmorgen an der Tala Bay am Golf von Aqaba: Im Schein der aufgehenden Sonne heben sich rosafarbene Wüstenberge gegen den blauen Himmel ab. Auf der Terrasse des Radisson Blu Tala Bay Resorts an der südlich von Aqaba gelegenen Küste finden sich Frühaufsteher zum Frühstück ein.

Von der weitläufigen Hotelanlage mit 336 Gästezimmern, Konferenzräumen, fünf Swimmingpools und eigenem Sandstrand ist es nur ein Katzensprung zum Yachthafen, der von hübschen Apartment-Häusern gesäumt wird. Zahlreiche Luxusyachten dümpeln vor sich hin. Von Bord des Windjammers Sindbad reicht der Blick bis ins israelische Eilat und das ägyptische Taba auf der Halbinsel Sinai.

Gegenüber, entlang der jordanischen Küste im Osten, herrscht rege Bautätigkeit. In den Wüstenbergen werden neue Orte aus dem Boden gestampft. Hier, nur jeweils rund 20 Kilometer von Aqaba und der saudi-arabischen Grenze entfernt, schreitet die Entwicklung der "Riviera von Aqaba" rasant voran.

Auch in Aqaba selbst, der einzigen Hafenstadt des haschemitischen Königreichs, wird gebaut, was das Zeug hält. Der quirlige Ort, mitten in einer Freihandelszone gelegen, ist ein guter Ausgangspunkt, um den Süden Jordaniens zu erkunden. Auf dem gut ausgebauten King's Highway, der den Norden und den Süden des Landes verbindet, sind das weltberühmte Wadi Rum und die Nabatäerstadt Petra in Tagesausflügen bequem erreichbar.

Auch im Wadi Rum hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Mehrere Camps, alle mit sanitären Anlagen ausgestattet, bieten Wüsten-Freaks die Möglichkeit, in Beduinenzelten zu nächtigen und von hier aus per Kamel, im Jeep oder in Wanderschuhen die faszinierende Landschaft zu erkunden. Eine Flotte von rund 600 Jeeps steht für Wüstensafaris bereit.

An diesem sonnigen Februartag mit Temperaturen um die 23 Grad Celsius sind nur wenige unterwegs. Auch Beduinen warten mit ihren Kamelen oft vergeblich auf Kunden. Am roten Felsmassiv vorbei, das Lawrence von Arabien in seinen "Sieben Säulen der Weisheit" verewigt hat, führt unsere Route durch die atemberaubende Wüstenlandschaft, zu uralten Felsgravierungen und steil aufragenden Felswänden, an denen gern Bergsteiger trainieren.

Schon eine Stunde vor Sonnenuntergang haben sich Menschen aus aller Welt auf einer Felsnase versammelt, um staunend das einmalige Spektakel zu verfolgen. Zur Freude aller erhebt sich über den im Abendlicht leuchtenden Wüstenbergen auch noch der Mond.

Königswetter auch am nächsten Tag! Unser Ziel ist die alte Nabatäerstadt Petra. Unvergesslich der Augenblick, in dem die rosarote Fassade des Schatzhauses durch die Schlucht schimmert und sich kurz darauf im Schein der Morgensonne in ihrer ganzen Schönheit offenbart. Nur wenige Besucher bewundern in der Nebensaison die vor 2000 Jahren von Menschenhand geschaffenen Wunderwerke aus Stein. Ein Glücksfall für alle, die in dieser Jahreszeit Jordaniens Süden bereisen.
Anne-Kathrein Teubner
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