Israel

Sightseeing per Pferd

Wer durch Galiläa oder die Wüste reitet, hört nichts außer den Pferden und vielleicht ein paar Vögel. Foto: Pferd & Reiter

Das Interesse an Reiterlebnissen im Gelobten Land wächst

Tootsies Fell schimmerte rotgolden wie der Sand im Karmel. Gemächlich zockelt die Stute hinter einem Schimmel her, fast berührt ihr Maul dessen Schweif. Das Gesicht seiner Reiterin wirkt angespannt: „Ich sitze das erste Mal auf einem Pferd“, erklärt sie.

Wer auf der Horse Ranch in Beit Oren mitten im Karmel-Gebirge nahe der Mittelmeer-Küste an einem Ausritt teilnehmen möchte, muss keine Erfahrung im Sattel vorweisen können. Die Guides, die die Ausflugsgäste hoch zu Ross begleiten, geben vor dem Aufsitzen eine Einweisung in die Grundzüge des Westernreitens: Das Wichtigste ist der Knauf vorne am Sattel. An dem kann man sich festhalten, falls es turbulent wird. Das passiert allerdings so gut wie nie, so dass man während des Ausritts genug Gelegenheit hat, die Gebirgslandschaft mit ihren sandigen Höhen und kargen Felsen, niedrigen Wäldern und grünen Schluchten zu bewundern.

Ähnlich gemächlich geht es auch beim Reitausflug am Strand von Dor nördlich der Stadt Caesarea zu. Eine Stunde dauert der Ausflug, der am Meeressaum, über schmale Dünenpfade und an den Ufern riesiger Fischteiche entlang führt. Auch hier wird nur im Schritt geritten, schließlich richtet sich das Angebot an Reitlaien. Für den Reiter bedeutet das die Chance, den Blick über sanfte Dünenkuppen, den glitzernden Wellenkamm oder in die blaue Ferne schweifen zu lassen.

Bei Vered Hagalil, einer Ranch mit angeschlossenen Ferienhäusern, an den Hängen oberhalb des Sees Genezareth gelegen, geht es hingegen ehrgeiziger zu. Hier kann man auf einem Übungsplatz unter Anleitung Reitstunden im Western-Stil nehmen, bevor man sich ins Gelände wagt. Die Ausflüge im Sattel können eine Stunde dauern oder mehrere Tage lang sein. Dann führen sie die Reiter hinab zum See, zum Jordan oder in die weiten Täler Galiläas. Ein erfrischendes Bad im Pool der Ranch könnte nach einem solchen ausgiebigen und anstrengenden Ritt durch Israels Norden durchaus der beglückende Abschluss sein.

Auch für Pferdeprofi mit einem Faible fürs Western-Reiten darf Israel als Gelobtes Land gelten. Über Pferd & Reiter, Veranstalter für internationale Reiterreisen, kann man zwei Exkursionen buchen: „Galiläa Ritte“ beschränkt sich auf eine Erkundung des Nordens und empfiehlt sich vor allem im Frühjahr, wenn das Land von zartem Grün überzogen ist.

„Israel spezial“ hingegen bietet starke Kontraste: Außer durch das eher gefällige Galiläa führt die Reise auch in die schroffe Judäische Wüste am Toten Meer. Die Besichtigungen archäologischer oder religiöser Stätten gehören hier ebenfalls zum Programm. „Wir bemerken einen Trend zu Israel, das Interesse wächst zunehmend“, freut sich Produkt-Managerin Marjut Greinus.

Mehrtägige Exkursionen für erfahrene Reiter sind auch über Pegasus – Internationale Reiterreisen buchbar. Wer für seine Kunden direkt reservieren möchte, wird hier fündig: Beit Oren: www.havayat-harochim.co.il, Dor ‧Beach: www.dor-ranch.co.il und www.veredhagalil.co.il.
Barbara Goldberg