Oman

Oman: Besser als auf dem Mars

Glasklares Wasser erwartet die Besucher des Wadi Bani Khalid. Baden ist erlaubt – und ist ein wunderbares Erlebnis

Glasklares Wasser erwartet die Besucher des Wadi Bani Khalid. Baden ist erlaubt – und ist ein wunderbares Erlebnis. Fotos: mg

Space Forum im Dhofar, Wasser in der Wüste, Luxus am Strand

Weit weg von einer Mars-Mission: Rad-Touristen auf dem Weg in die Berge des Jebel Shams

Weit weg von einer Mars-Mission: Rad-Touristen auf dem Weg in die Berge des Jebel Shams


Die Nächte waren wolkenlos, die Umgebung perfekt: Kahle Felsen und jede Menge Mineralien, Sand und unberührte Natur. Nur die Temperatur stimmte nicht: Es war viel zu warm für eine echte Mars-Simulation.

Omans Tourismusminister Ahmed bin Nasser Al Mahrizi bekommt noch heute glänzende Augen, wenn er an das Austria Space Forum im Februar dieses Jahres im Dhofar-Gebirge im Süden des Sultanats zurückdenkt. Das wissenschaftliche Projekt in Zusammenarbeit mit der europäischen Weltraumbehörde hatte rund 200 Experten aus 25 Ländern 20 Tage lang in die Isolation der omanischen Wüste geführt.

Dort trainierten sie für künftige Mars-Missionen, testeten die Technik und wissenschaftliche Herangehensweisen. Am Ende der „Oman Desert Mars Simulation“, waren die Teilnehmer begeistert von den Bedingungen vor Ort. Zumal es nachts keine 80 Grad Minus wie auf dem Mars waren, sondern angenehme 20 Grad Plus. „Auf das Wetter ist bei uns Verlass“, sagt Al Mahrizi. Die atemberaubende Natur und das sonnige, trockene Wetter kombiniert mit der Gastfreundschaft der Omanis gehören zu den wichtigsten Argumenten, mit denen das ‧Sultanat am Indischen Ozean um Touristen wirbt. „Wir verbinden das Meer mit den Bergen und der Wüste“, sagt der Minister. Und: „Aufgrund der Seefahrt und des Handels haben wir immer Gäste in unserem Land begrüßt.“ Dies liege sozusagen in der DNA der Omanis, versichert Al Mahrizi, und er beginnt, den Tourismus-Boom zu skizzieren.

Mindestens 21.000 Hotelbetten soll es im Jahr 2020 in Oman geben, allein in Salalah sind an einem elf Kilometer langen Strand 20 neue Resorts geplant. Der neue Airport in der Hauptstadt Muscat hat eine Kapazität für etwa 20 Millionen Passagiere pro Jahr, ‧parallel dazu gibt es seit zwei Jahren einen neuen Flughafen in Salalah, der noch lange nicht ausgelastet ist.

Da auch die Zahl der Rund‧reisenden steigt, sollen die so geschätzten wasserführenden Wadis besser für den Tourismus ausgebaut werden. „Wir werden neue Service-Einrichtungen schaffen und stärker als bisher die lokale Bevölkerung einbeziehen“, kündigt der Minister an. Denn für die Menschen vor Ort seien diese Wadis mehr als ein touristisches Highlight. „Sie sind ihre Lebensader.“

Diese gilt es zu beschützen, wenn immer mehr Menschen ins Land kommen. 3,4 Millionen waren es 2017, mehr als die Hälfte davon geht auf Rundreise. Bei den Deutschen liegt dieser Schnitt noch deutlich höher – und Oman wird hierzulande immer populärer: Um sage und schreibe 40 Prozent ging 2017 die Zahl deutscher Besucher nach oben.

Erstmals kamen damit mehr als 100.000 Bundesbürger ins Land. Nicht hinzugerechnet sind dabei die rund 70.000 Kreuzfahrtpassagiere, die vornehmlich in der omanischen Hauptstadt Muscat von Bord gehen und dem dortigen Souk gute Geschäfte bescheren.

Der kraftvolle Zuwachs ist aus Sicht von Minister Al Mahrizi das Ergebnis einer „intensiven Auf‧bauarbeit im deutschen Markt“. Vorangetrieben wird sie maßgeblich von der Berliner Agentur Interface, die mit Roadshows, Messeauftritten und Inforeisen Reiseverkäufern und Endkunden das Sultanat näherbringt.

Entsprechend wichtig sind Minister Al Mahrizi die hiesigen Reisebüros und Veranstalter. „Die Zusammenarbeit ist hervorragend. Wir werden alles dafür tun, dass dies so bleibt.“

 
Matthias Gürtler
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