Saudi Arabien

Saudi-Arabien: Unbekanntes Morgenland

Fünf-Sterne-Luxus in der noblen Herberge Habitas AlUla

Fünf-Sterne-Luxus in der noblen Herberge Habitas AlUla. Fotos: ah

Das sind die Attraktionen der Wüstenoase AlUla

Das Wahrzeichen von AlUla: der Elephant Rock

Das Wahrzeichen von AlUla: der Elephant Rock

Mehr als 100 Felsengräber können in der Totenstadt ‧Hegra besucht werden

Mehr als 100 Felsengräber können in der Totenstadt ‧Hegra besucht werden

Saudi-Arabien ist selbst für viele Globetrotter ein unbekanntes Land. Der Wüstenstaat zwischen Rotem Meer und Arabischem Golf war über Jahrzehnte für internationale Touristen nicht zugänglich. Erst seit September 2019 dürfen ausländische Gäste das Land erkunden.

Doch was gibt es im saudischen Königreich zu sehen? Sucht man im Internet nach Sehenswürdigkeiten, stößt man unweigerlich auf die Oase AlUla im Nordwesten des Landes. Touristen erleben hier eine vom Massentourismus unberührte Wüstenregion, die an die orientalische Märchenwelt erinnert.

Kulturinteressierte steuern die gut 20 Kilometer außerhalb von AlUla gelegene Totenstadt Hegra an. Der Nomadenstamm der Nabatäer hat die Nekropolis vor mehr als 2.000 Jahren erschaffen. Die Ausgrabungsstätte und das erste Unesco-Weltkulturerbe Saudi-Arabiens erkunden Touristen per Geländewagen.

Sie fahren durch das weitläufige Freilichtmuseum inmitten einer Schluchtenlandschaft voll skurriler Felsformationen. In diese haben die Nabatäer mehr als 100 Felsengräber geschlagen. Die Pforten der Höhlen wurden in filigraner Handarbeit mit kunstvollen Schnitzereien versehen. Hegra ist bis zum heutigen Tag nicht völlig erschlossen, die archäologischen Arbeiten dauern an.

Touristen, die die jordanische Felsenstadt Petra kennen, werden in Hegra ein Déjà-vu erleben. Denn die Nabatäer waren auch für die Felsgräber Petras verantwortlich. Während sich im jordanischen Pendant täglich Hunderte Touristen durch die Sik-Schlucht drängen, ist man in der archäologische Schatztruhe Hegra so gut wie allein und kann die stattlichen und fast mystisch anmutenden Grabesfelsen in aller Ruhe wirken lassen.

Kurios und hypermodern ist hingegen die Maraya Concert Hall. Mitten in der Saudi-Wüste funkelt dieser rechteckige Kasten der Superlative. Das 2019 fertiggestellte Gebäude im staubigen Nirgendwo ist das größte spiegelverglaste Gebäude der Welt. Der 500 Gäste fassende Bau begeistert Architektur-Fans, Fotografen und Influencer gleichermaßen: Die arabische Sonne und das fast immer wolkenfreie Blau des Wüstenhimmels spiegeln sich in in der Maraya Concert Hall und schaffen einmalige Fotomotive der Umgebung.

Um die Konzerthalle haben sich mittlerweile einige Luxus-Camps in Morgenland-Romantik angesiedelt. Nobel und nachhaltig wohnt es sich etwa im Habitas AlUla und im neuen Banyan Tree AlUla. Luxusurlaubern wird die Anreise leicht gemacht: Die Oase verfügt über einen modernen internationalen Flughafen.

AlUla punktet neben den von Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten aber auch durch Naturschönheiten. Was Wasser und Wind in mehreren Millionen Jahren erschaffen können, zeigt der Elephant Rock – das Wahrzeichen von AlUla. Am besten besucht man den 52 Meter hohen Felsen, der aus der Ferne wie ein riesiger Dickhäuter anmutet, bei Sonnenuntergang.

Auch die von immergrünen Dattelplantagen und dem Hijaz-Gebirge umgebene Oasenstadt AlUla selbst lohnt den Besuch. Speziell die Altstadt aus dem siebten Jahrhundert fasziniert.
In dem aufwendig restaurierten Bezirk stehen 900 Lehmhäuser – durchzogen von einem Labyrinth aus engen und dunklen Gassen.

Vor Hunderten Jahren lebten hier hauptsächlich Dattelbauern. Es herrschte fortwährend Trubel, denn AlUla war ein wichtiger Knotenpunkt der Weihrauchstraße. Über die ‧Jahrhunderte verfiel die Altstadt und wurde in den 1980er Jahren geräumt. Heute ist der ‧Bezirk aufpoliert, derzeit entstehen in einigen Lehmbauten schicke Boutique-Hotels. Keine Frage – der Tourismus in Saudi-Arabien spielt eine immer gewichtigere Rolle.

Arne Hübner
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