Zypern

Baden wie die Götter

Governor‘s Beach mit weißen Kalksteinbuchten

Sonnenschein und Top-Strände machen Zypern zum idealen Ferienziel

„No Man‘s Land“: Am Horizont liegt die Zukunft. Fotos: pj

Famagusta-Varosa, dereinst „Zyperns schönster Strand“, wie die Zeitschrift Merian schwärmte, liegt seit fast 43 Jahren im Niemandsland der UN-Pufferzone. Sie trennt den griechischen Südteil der Insel vom türkisch besetzten Norden. Und so wird es erst einmal bleiben, denn die bereits weit gediehenen Verhandlungen über eine Wiedervereinigung sind Ende vergangenen Jahres erneut ins Stocken geraten.

Breite Auswahl an Stränden

Doch an schier endlosen natürlichen Kies- und gepflegten Sandstränden herrscht ohnehin kein Mangel auf der sonnensicheren Mittelmeerinsel. Neben dem eher beschaulichen Badeort Paphos ganz im Westen Zyperns sind vor allem die quirlige Nissi Beach bei Agia Napa sowie Protaras im Südosten die touristischen Eckpfeiler im Badetourismus. Die Umgebung des Cape Greko ist ein Hotspot für Taucher und Schnorchler. Aber auch für Wanderungen – etwa zur ruhigen Konnos-Bucht – ist das Küstenparadies äußerst reizvoll. 

Nicht nur dort offenbaren sich die Schönheiten von Meer und Topografie: Bei Limassol ragen die bizarren Kalksteinfelsen der Governor’s Beach aus dem Wasser. Mehr Steilküste als ein Strand im herkömmlichen Sinne, findet hier jeder Badegast seine kleine Bucht. Der breite Sandstrand Lady’s Mile Beach auf der Halbinsel von Limassol lädt hingegen zum entspannten Wassertreten mit Panoramablick über die Akrotiri-Bucht ein. Weiter westlich gelangt man zur versteckten Pissouri Bay mit einem Familienstrand und einer zerklüfteten Felsküste. Kurz danach kommt das Wahrzeichen Zyperns, der markante Aphrodite-Felsen Petra tou Romiou in Sicht. 

Weit entfernt im Osten der Insel herrscht Grabesstille im „No Man’s Land“. Am Horizont ist die Hotel-Skyline von Famagusta im Dunst zu erkennen, sogar einen alten Baukran sieht man dazwischen. Er könnte als Symbol für die nahe Zukunft der Region herhalten: Im Falle einer Wiedervereinigung Zyperns soll hier und in der angrenzenden Salamis-Region ein neuer Ferienkomplex im Rahmen eines türkisch-griechisch-zypriotischen Joint Ventures entstehen. 

Die ersten der geplanten Hotelneubauten könnten frühestens ab 2022 beziehbar sein, so Sofronis Potamitis, Geschäftsführer der landestypischen Ferien‧anlage Cyprus Villages in der Nähe von Limassol. Dann wären auch die derzeit noch gut gebuchten Halbtagestouren mit Gruselfaktor in die Geisterstadt Famagusta (griechisch: Ammochostos) obsolet. 

Neue Impulse für Tourismus

Dem Badetourismus der drittgrößten Mittelmeerinsel könnte das neue Impulse geben. Damit rechnet auch der Gründer von Attika Reisen, Michael Karavas: „Eine solche Entwicklung würde vermutlich die Neugier und das Interesse vieler Urlauber wecken, nach Zypern zu kommen.“ In einem solchen Fall sei es denkbar, dass Attika zusätzliche Hotels in der Larnaka-Region ins Programm nimmt. Das Angebot an Direktflügen nach Paphos wurde für dieses Jahr bereits aufgestockt, um den Kundenwünschen nach Bade-/Kultururlaub verstärkt Rechnung zu tragen. 

Peter Jaitner
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