Türkei

Türkei: Nachsaison lohnt sich

Phaselis in der Nähe von Kemer ist einen Ausflug wert.

Phaselis in der Nähe von Kemer ist einen Ausflug wert. Foto: gsg

Die Türkische Riviera hat auch im Winter vieles zu bieten

Es weht ein frischer Wind, der Himmel ist wolkenverhangen, und der kilometerlange Strand rund um Belek zeigt sich an diesem Dezembertag fast menschenleer. Die Nachsaison an der türkischen Mittelmeer-Küste bietet Vorteile: Hohe Temperaturen und Touristenmassen sind Mangelware. Die Hotelpreise, auch die der Fünf-Sterne-Resorts, pendeln am unteren Limit. Ein idealer Zeitpunkt also, sich ohne Gedränge, per Mietwagen oder auf organisierten Touren in Ruhe in dem beliebten Urlaubsgebiet umzuschauen.

Zum Beispiel in Antalya. Im historischen Zentrum der Hafenstadt reihen sich traditionelle osmanische Holzhäuser aneinander, einige sind aufwändig restauriert. Quirlige Gassen führen zum alten Hafen, zum mamornen Triumphbogen Hadrianstor und zum Minarett der Alaeddin-Moschee, dem Wahrzeichen Antalyas. Shops und Boutiquen laden zum Einkaufsbummel ein. Reichlich Gold- und Silberschmuck gibt es am Rande der Altstadt in den kleinen Juwelierläden der Atatürk Caddesi.

Ruinen und Sterne-Resorts
Pauschalurlauber bevorzugen die große Zahl an Luxusherbergen rund um Belek, Side und Kemer. An den Stränden entstand eine moderne All-inclusive-Urlaubswelt mit 50.000 Betten. Zum Umfeld gehören Einkaufspassagen, Restaurants, Badezentren und Kinos. Belek gilt mit knapp einem Dutzend Plätzen als das Golfzentrum der Türkei. Hier finden Hobbysportler zwischen den Saisonzeiten klimatisch angenehme und preiswerte Abschlagbedingungen. Dagegen hat Kemer außer einem kleinen Yachthafen und einer strandnahen Kneipenidylle nur wenig Aufregendes zu bieten. Anders der einstige Fischerort Side. Er zählt zu den ältesten Städten an der Südküste und war in der Antike ein wichtiger Handelsplatz. Davon zeugen noch heute Ruinenreste eines Theaters und die Säulen des Apollon-Tempels.

Ausflug in die Berge
Auch wer nur kurz an der Küste urlaubt, sollte einen Ausflug ins Taurus-Gebirge unternehmen, etwa zur Güver-Schlucht im Nationalpark Düzlerçami, dem Grand Canyon der Riviera. Oder in das antike Termessos. Der Anstieg zur in rund 1.000 Meter Höhe gelegenen Ruinenstadt setzt ein gewisses Maß an Kondition voraus. Doch die Mühen werden belohnt: Rund um die einstige Bergfestung aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus finden Freizeitarchäologen Reste einer Stadtmauer, eines Tempels und Amphitheaters. Andere lohnende Abstecher in die Geschichte sind der Besuch von Olympos und Phaselis südlich von Kemer. Hier zählen zu den Attraktionen ein feuerspeiender Berggipfel, Relikte eines Theaters und Fragmente eines Aquädukts aus lykischer Vorzeit.

Günter von Saint-George