Kroatien

Drei Grazien in Kroatien

Split: Außenansicht mit Mauer des Diokletianspalastes.

Split: Außenansicht mit Mauer des Diokletianspalastes.

Split, Trogir und Sibenik gehören zum Unesco-Weltkulturerbe

Trogir: Ansicht vom Hafen auf die Stadt und Kathedrale.

Trogir: Ansicht vom Hafen auf die Stadt und Kathedrale.

Sibenik: Fries der Köpfe an der Kathedrale.

Sibenik: Fries der Köpfe an der Kathedrale. Fotos: aze

Alle sprechen von Dubrovnik, der „Königin der Adria“. Aber neben der einst so mächtigen Republik Ragusa wetteifern noch weitere prächtige Städte an der dalmatinischen Küste um Besucher – und zum Unesco-Weltkulturerbe gehören die Altstädte von Split, Trogir und die mächtige Kathedrale von Sibenik ebenso. Allerhöchste Zeit also, diese Schmuckstücke genauer vorzustellen.

Split – Erbe von Kaiser Diokletian
Auf der Halbinsel Marjan, dort, wo der römische Kaiser Diokletian seinen hochnoblen Alterssitz von grandiosen Ausmaßen errichten ließ, sitzen heute Studenten und Touristen in den Straßencafés, gehen Festspiele und Konzerte über die Bühne. In den geschichts?trächtigen Mauern des alten Palastes drängen sich die engen Gassen der Altstadt mit schönen Plätzen und Adelshäusern. Kaum hat man vom Hafen her das Seetor durchschritten, steht man in der „guten Stube“, dem von Säulen und Arkaden gesäumten Innenhof. Beim Cappuccino im Café Luxor kann man den Blick über ägyptische Sphinxen zur Kathedrale des Heiligen Dominus genießen. Vom Turm öffnet sich ein toller Blick über die Stadt und den Hafen. Beim Bummeln sind reich verzierte Fassaden mit Loggien und Spitzbögen zu entdecken, etwa das Alte Rathaus und der Papalic-Palast. Reisende sollten unbedingt auch über den Markt mit seinen Bergen von Obst, Gemüse, Blumen und Honig aus dem Umland schlendern.

Trogir – schönstes Mittelalter
Unter den schönen mittelalterlichen Städten Dalmatiens zählt die vollständig erhaltene Altstadt von Trogir mit ihren kulturhistorischen Plätzen sicher zu den schönsten. An der Hafenmole dümpelt die Flotte der Motorsegler, die von hier zu Kreuzfahrten durch die dalmatinische Inselwelt starten. Nur ein paar Schritte durch das Tor der dicken Stadtmauer trennen die quirlige Hafenpromenade vom romantischen Mittelalter. Highlight ist die Kathedrale Sveti Lovro, ein Prunkstück der Baustile aus gotischer und romanischer Zeit bis zur Renaissance. Unvergleichlich das Westportal mit seinen feinen figürlichen Darstellungen. Den Platz schmücken prachtvolle Paläste und die Gerichtsloggia. In den umgebenden Gassen begibt man sich auf Entdeckungstour durch die Jahrhunderte. In verwunschenen Innenhöfen und Patrizierhäusern locken Restaurants – und jedes Plätzchen wird zum Straßencafé. Frühaufsteher können bei der kleinen Loggia am Seetor die Fischer beobachten, die ihren Fang versteigern.

Sibenik – Dom der Wunder
An der Mündung des Krka-Flusses mit seiner fjordartigen Bucht breitet sich die Stadt unter der Festung Sveta Ana aus. Auch hier locken Kirchen, Klöster und verwinkelte Gassen zu Entdeckungstouren – auch Restaurants und Cafés sind reichlich vertreten. Größter Anziehungspunkt der Stadt aber ist die von der Unesco als Weltkulturerbe geadelte Kathedrale Sveti Jakob, die als bedeutendster Sakralbau der Region gilt. Das Tonnendach aus Steinplatten galt als Wunderwerk, nicht weniger das von Löwen flankierte Portal. Grund zum Schmunzeln liefert der Fries mit 70 Porträtköpfen, die außen den Chor schmücken. Bei den teils fratzenhaft überzogenen individuellen Gesichtern handelt es sich um Bürger der Stadt, die vom Baumeister Dalmatinac karikiert wurden, wenn die Spende zu gering ausfiel. Sehenswert auch der Bischofspalast mit schönen Portalen und der Rektorenpalast.

Monika Zeller