Zypern

Zypern: Wandertouren mit Kirchen

Erst ruft der Berg - dann die Einkehr.

Erst ruft der Berg - dann die Einkehr. Foto: aze

Als klassisches Pilgerziel für Kunstfreunde zählt das waldreiche Troodos-Gebirge mit idyllischen Bergdörfern und großartigen byzantinischen Kirchen schon längst zu den Standards der Studienreisen. Aber auch immer mehr Wanderer und Radler entdecken die Berglandschaft, die bis auf 1.951 Meter ansteigt.

Hier locken jede Menge Wanderpfade: Spektakulär zum Beispiel der Kaledonian Trail bei Pano Platres durch urwaldgrüne kleine Schluchten. Der Pfad folgt einem munteren Bach, der nach zwei Kilometern mit mächtigem Getöse über eine Felskante stürzt. Immer wieder geht es hinab über kleine Stege und Trittsteine. Der Gedanke an frische Forellen im Waldgasthaus Psilo Dendro am Ende der Tour könnte die Schritte erheblich beflügeln. Leichter sind die Touren auf dem Artemis- und dem Atalante-Trail, die den Olympos durch Pinienwald und an Wacholderhängen umrunden.

Doch die Waldlandschaft trumpft noch mit anderen Schätzen auf: Klöstern und byzantinischen Bergkirchen mit gut erhaltenen Fresken, von denen zehn in das Unesco-Welterbe aufgenommen wurden. Mitten im Wald steht die Kapelle Panagia Forviotissa tis Asinou, über die Papas Stelianos mit seinem Schlüssel wacht. Staunenswert sind die frischen Farben des mit biblischen Geschichten ausgemalten Kirchleins, die schon über 800 Jahre lang der Witterung trotzen. Zum Schutz der Fresken wurden die Kapellen mit tiefgezogenen Schindeldächern ummantelt, was ihnen den Namen „Scheunenkirchen“ einbrachte.

Außen schlicht, innen prächtig zeigen sich auch andere Kleinode – ob Arakou, Panagia tis Podithou oder Agios Nikolaos tis Stegis in Kakopetria.
Von den Klöstern ist Kykkos das reichste und berühmteste. Die Kunstsammlungen lohnen einen Besuch – obwohl die ganze Pracht der Anlage kalt und protzig wirkt. Stimmungsvoller ist das Trooditissa Kloster, in dem die Pilgerinnen einen silberbeschlagenen Ledergürtel verehren, der Fruchtbarkeit verspricht.
Monika Zeller