Frankreich

Auf grünen Wegen in der Bretagne

Entlang den Voies Vertes offenbaren sich Radwanderern bretonische Bauwerke ...

Entlang den Voies Vertes offenbaren sich Radwanderern bretonische Bauwerke ...

Die Region ist für Radfahrer prädestiniert

... und zahlreiche Sehenswürdigkeiten.

... und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Foto: jw

Der Wind bläst, die Luft ist salzig, die Möwen kreischen ihr Lied. Unaufhörlich. Gischt donnert als Untermalung gegen die zackigen Felsen. Eine bretonische Sinfonie. Die raue Küste am Atlantik gehört genauso zur Bretagne wie das Radfahrerland im Inneren mit seinen schmucken Dörfern und seinen herrlichen Delikatessen wie Cidre und Crèpes, die jederzeit zu einem Päuschen locken.

Verbunden wird dies alles von den „Voies Vertes“, den grünen Wegen. Sie bilden ein Netz von Fahrrad- und Wanderrouten, das die Bretagne von Nord nach Süd und von West bis Ost durchzieht. Einige Hundert Kilometer sind bereits fertiggestellt. Speziell für Radfahrer gedacht sind als Untergruppe davon die „Véloroutes“: Route Nr. 2 zum Beispiel führt auf 107 Kilometern von Saint-Malo nach Rennes.

Hunderte Kilometer Radwege
Die „Vélo Promenades“ dagegen sind eher kleinere Spazierfahrten von 15 bis 40 Kilometern pro Tag. Auch bei diesen ist die Auswahl groß, der Landstrich famos, und so sollen hier nur zwei Routen vorgestellt werden: Im ruhigen, grünen Inland um Carhaix finden sich Übernachtungsbetriebe, die sogar mit Service-Angeboten speziell für Radfahrer ausgestattet sind, in etwa vergleichbar mit „Bett & Bike“-zertifizierten Betrieben in Deutschland. Auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse geht es dort 111 Kilometer lang in neun Etappen voran nach St. Méen. Doch natürlich kann man den Radweg auf den einstigen Schienen auch verlassen und verlängern: Rechts und links davon locken 24 Circuits-vélo in Schleifen über die Dörfer des Départements und wieder zurück zur Trasse.

Wasserratten und Liebhaber von Armorica, dem Land am Meer, wie die Bretagne auch genannt wird, sollten sich die Strecken auf der Belle-?le-en-Mer einmal genauer ansehen. Zwar handelt es sich „nur“ um sechs Radstrecken mit insgesamt 40 Kilometern, die als Rundkurse konzipiert sind, jeweils zu einer der vier Gemeinden auf der Insel zurückführen und auch so ausgeschildert sind, doch auch die restlichen 200 Kilometer der wahrlich verkehrsarmen Landstraßen oder Feldwege sind für Radfahrer angenehm. Die Belle-Île trägt schließlich nicht umsonst ihren Namen: Schöne Insel.

Auf eigene Faust oder organisiert
Wer auf eigene Faust reisen möchte, findet einen Überblick über die bretonischen „Véloroutes“ und über die „Vélo Promenades“ auf der Website www.randobreizh.org. Möchte man organisiert reisen, so bietet sich der auf Radreisen spezialisierte Veranstalter Rückenwind Reisen mit einer Tour durch die Südbretagne ab Vannes an (www.rueckenwind.de). Sie dauert eine Woche und führt um den Golf von Morbihan mit fakultativem Ausflug zur Belle-Île. In „Breizh“, wie die Bretagne auf Bretonisch heißt, gibt es vom Sattel aus viel zu entdecken. Kenavo!

Judith Weibrecht