Norwegen

Oslo: Hektik ist anderswo

Das Schloss von Oslo.

Das Schloss von Oslo. Foto: jw

In der norwegischen Hauptstadt geht es gemütlich zu

Möglich, dass einem Oslo nicht als erstes Städtereiseziel einfällt. Noch nicht. Denn die Stadt an Fjord und Wäldern hat einiges zu bieten. Die schönste Anreise ist sicherlich die vom Meer her: Mit den Fähren der Color Line ab Kiel oder der DFDS Seaways ab Kopenhagen ist dies möglich. Abfahrt ist jeweils abends, am nächsten Morgen legt das Schiff direkt im Osloer Stadtzentrum an. Und wenn es schnell gehen soll: Immer mehr Low-Cost-Carrier fliegen die Stadt direkt an.

Per Straßenbahn und zu Fuß
Einmal angelandet, lässt sich Oslo am bequemsten per Straßenbahn und zu Fuß erkunden. Vom Hafen aus könnte man zunächst das Rathaus im Bauhausstil mit seinen Fresken, die norwegische Geschichte veranschaulichen, besuchen. Hier wird alljährlich am 10. Dezember der Friedensnobelpreis verliehen. Die Flanier- und Einkaufsmeile Karl Johansgate mit ihren Geschäften und Ständen, Musikern und fliegenden Händlern darf natürlich nicht fehlen, genauso wie die Domkirke. Am Wegesrand liegt das gelbe Parlamentsgebäude Storting, das auch besichtigt werden darf. Rechterhand folgt die Aula der Universität mit dem berühmten Gemälde „Die Sonne“ von Edvard Munch. Mehr Munch, Rodin, Picasso, El Greco und Goya gibt es in der Nationalgalerie.

Oslo war Heimat berühmter Künstler wie Munch, des Dramatikers Henrik Ibsen und des Entdeckers Thor Heyerdahl. Kunstfreunde sollten auch den Park mit den Skulpturen von Gustav Vigeland besuchen. Rund 50 zum Teil weltberühmte Museen hat die Stadt vorzuweisen, doch nur etwa 500.000 Einwohner leben hier in gemütlichem, freundlichem Flair ohne die Hektik anderer Großstädte.

Geradeaus in der Johansgate liegt das schon von Weitem sichtbare Schloss, in dem seit 1849 die Königsfamilie wohnt. Die Wachwechsel finden vor aller Augen statt und sind sicher auch für Kinder ein Spaß.

Freunde des Skispringens sollten einen Besuch des Skimuseums und der Sprungschanze am Holmenkollen nicht auslassen – der Blick auf den Fjord ist fantastisch. Die Stadt am Wasser bietet Fahrten mit kleinen Booten auf die Museumsinsel Bygdøy ins Polarschiffmuseum Fram oder zur legendären Kon-Tiki.

Es gäbe mehr zu sehen und zu unternehmen, viel mehr, zum Beispiel die zehn alternativen Sehenswürdigkeiten oder die zehn Tipps für Kinder. An Angeboten herrscht kein Mangel, und sie werden auf der Website der Stadt ansprechend präsentiert.

Ausgehen in Grynerlokka
Kommt man von einer Schiffstour zurück, landet man am besten direkt im Hafenviertel Aker Brygge mit seinen Kneipen und Geschäften. Nette Restaurants am Wasser locken zur Einkehr, Stände verkaufen Pølser (Würste), eine norwegische Passion. Wer noch nicht genug von Kneipen und Nachtleben hat, der sollte sich nun aufmachen nach Grynerlokka. Das angesagte Studentenviertel bietet lockere Atmosphäre und Kulinaria aus aller Herren Länder. Auch Veranstaltungen gibt es in der norwegischen Hauptstadt satt, etwa das alljährlich stattfindende Jazz-Festival oder das Kammermusik-Festival. Gerade hat in Oslo auch die neue Oper aufgemacht, ein paar Wochen zuvor eröffnete ein neues Architekturmuseum. Weitere Informationen gibt es unter www.visitoslo.com/de.

Judith Weibrecht
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