Türkei

Türkei: Auf einem anderen Planeten

Um Kappadokien aus dem Heißluftballon erleben zu können, muss man sich morgens etwas früher aus den Federn schwingen.

Um Kappadokien aus dem Heißluftballon erleben zu können, muss man sich morgens etwas früher aus den Federn schwingen. Foto: pj

Kappadokien in der Zentraltürkei verzaubert die Besucher

Wären da nicht die vertrauten Verkehrsschilder am Straßenrand, könnte man sich ohne viel Fantasie auf einem fremden Planeten wähnen: Bizarr ragen die Tuffsteinkegel mit ihren „Spargelspitzen“ aus schwarzer Lava bei Göreme in den klaren Morgenhimmel, der vollhängt mit tropfenförmigen Gebilden. Man muss früh aufstehen, um das Naturwunder Kappadokien aus dem Heißluftballon in seiner ganzen Pracht zu erleben.

Das Hochplateau in Zentralanatolien liegt knapp eineinhalb Flugstunden von Istanbul entfernt. Der Flug endet in Kayseri auf mehr als 1.000 Metern Höhe. Schneebedeckte Gebirgsketten am fernen Horizont überragen die überwiegend baumlosen, aber grünen Weiten Kappadokiens. Ein trockenes, selten zu heißes Klima ist zudem die beste Voraussetzung für Trekking-Touren.

Doch die eigentlichen Sensationen des Zielgebiets befinden sich außer Sichtweite tief im Gestein und unter der Erdoberfläche: In den Dörfern mit ihren Höhlenhäusern und -kirchen wie Göreme, vor allem aber in den unterirdischen Städten, die seit der Bronzezeit in den weichen Tuffstein getrieben wurden. In Kaymakli führen schmale Stiegen und niedrige Tunnels in mehrere Tiefgeschossebenen hinunter. Zunächst ist es recht frisch, aber je weiter man hinabsteigt, desto mehr macht sich die Erdwärme bemerkbar. Im Boden sieht man die Mulden der Tandori-Öfen, an den Wänden Aussparungen für Küchengerät oder Schlafnischen. Frühchristen flohen später vor ihren Verfolgern hierher und nutzten die Bunkerstädte als Überlebensraum.

In den oberirdischen Höhlenkapellen sind griechisch-orthodoxe Fresken und geometrische Symbole vollständig erhalten. Der spärliche Lichteinfall schützte die Wandmalereien vor dem Ausbleichen. Zurück ans Tageslicht: Karawansereien wie Saruhan säumen die Route der alten Seidenstraße. Ausflüge nach Konya, der Stadt der Derwische, oder nach Avanos, dem Zentrum der Töpfereikunst sowie eine Wanderung im Ihlara-Canyon runden das Kappadokien-Programm ab.

Aussicht gibt es übrigens auch ohne Frühaufstehen und Ballonfahrt: Vom alles überragenden Tuffkegel in Uchisar schweift der Blick über die bizarren Gesteinsformationen von „Planet K“. In unmittelbarer Nähe des kleinen Ortes und somit taktisch gut platziert für Ausflüge erwartet dann die Lykia Lodge Kapadokya einem „Raumschiff“ gleich jeden Abend ihre Gäste. Das moderne Vier-Sterne-Hotel fügt sich mit seiner an die natürliche Umgebung adaptierten Architektur perfekt in die unvergleichliche kappadokische Kulturlandschaft ein. Von hier brechen viele Touristen zu geführten oder individuellen Exkursionen auf. Und der frisch renovierte Hotel-Pool dient der Erfrischung nach einem anstrengenden Tag – denn zum Meer ist es leider weit.

Peter Jaitner

Buchungsinfo
Die Lykia Lodge Kapadokya ist bei Gebeco und Studiosus Bestandteil der Rundreiseprogramme für die Region Kappadokien. Weitere Infos unter www.lykiagroup.com und www.rockcitytours.com.