Spanien

Kanaren: Vulkankrater und unwegsame Schluchten

Blick in den Vulkankrater Bandama, der über 200 Meter tief ist und einen Durchmesser von mehr als 1.000 Metern hat. Rechts: Beim Canyoning seilt man sich in bis zu zwanzig Meter tiefe Schluchten ab.

Blick in den Vulkankrater Bandama, der über 200 Meter tief ist und einen Durchmesser von mehr als 1.000 Metern hat. Rechts: Beim Canyoning seilt man sich in bis zu zwanzig Meter tiefe Schluchten ab. Fotos: heu

Gran Canaria bietet dem Urlauber mehr als nur Stranderlebnis  

Wenn Armando Sosa Matos mit seinen Gästen in die Caldera Bandama hinuntersteigt, macht er häufig am Wegesrand Halt. Der Wanderführer hat ein Faible für Botanik: Egal, ob es um Agaven geht oder Aloe Vera, Feigenkakteen oder Fenchel, immer gibt es etwas Neues zu zeigen und zu erklären.
Dass die Vulkanerde auf Gran Canaria äußerst fruchtbar ist, weiß auch der über 80-jährige Augustin. Er hat sich im Inneren des größten Vulkankraters der Insel einen Garten angelegt und kultiviert dort Gemüse. Vor einigen Hundert Jahren war der Vulkankrater komplett im Privatbesitz. Ein Weinhändler hatte den Vulkankegel sowie die umliegenden Anwesen gekauft, um Trauben anbauen zu lassen.

Durch das felsige Hochland
Der Abstieg in den Bandama-Krater, durch den ein Rundweg führt, ist nur eine der Touren, die Armando den Gästen empfiehlt. Eine weitere, äußerst beliebte Tour führt durch das felsige Hochland im Inneren der Insel zum Roque Nublo. Neben dem markanten, hoch in den Himmel ragenden Felsen bietet sich bei klarem Wetter ein Ausblick bis nach Teneriffa und zum Teide. Auf dem Weg zum Roque Nublo, dem Wahrzeichen Gran Canarias, wird die Fantasie der Wanderer durch mehrere bizarre Felsformationen beflügelt, etwa durch den Mönch, den Frosch und den Backenzahn.

Abenteuerlicher geht es im Süden zu. Dort organisiert Canariaventura mehrstündige Canyoning-Touren, bei denen sich die Urlauber, mit Neoprenanzug und Sitzgurten ausgestattet, in Schluchten abseilen und dem Verlauf von Wildbächen folgen. Vorkenntnisse im Klettern sind nicht nötig, ein wenig Kondition schon. Ein erfahrener Guide sichert beim Abseilen in die Schlucht. Unten angekommen, sind Wasserbecken zu durchschwimmen oder Flussläufe zu durchwaten, bis die nächste Abseilstelle erreicht ist.

Wer in Gran Canaria naturnahen Urlaub machen möchte, der quartiert sich am Besten im Binnenland der Insel ein. Unter dem Label Gran Canaria Natural präsentieren und vermarkten sich mehr als 50 Landhäuser und Landhotels sowie ein Parador, die für einen Urlaub jenseits der ausgetretenen Pfade prädestiniert sind.

Urlaub auf der Bananenplantage
In der Hacienda del Buen Suceso beispielsweise leben die Besucher im Herzen der ältesten Bananenplantage Gran Canarias. Die Zimmer in dem restaurierten Herrenhaus sind im Kolonialstil eingerichtet. Auf einen Pool und auf sonstige Annehmlichkeiten müssen die Besucher deshalb jedoch nicht verzichten. Ein beliebter Ausgangspunkt für Wandertouren ist auch das kleine Landhotel Las Calas in San Mateo mit neun Zimmern. Magüi Carrantala Garcia, die einst am Strand gelebt und sich gelangweilt hat: „Hier kann ich Früchte sammeln, um Marmelade zu kochen.“

 

Weitere Infos
Reisebüros können die Broschüre Gran Canaria Natural über die E-Mail rural(at)feht.es bestellen oder mehr Infos im Web unter www.grancanaria.com/natural einsehen. Sie erhalten bei Buchung zehn Prozent Provision. Viele der Landhäuser sind mittlerweile auch über Veranstalter wie Jahn Reisen, Dertour, FTI, Thomas Cook Reisen oder TUI zu buchen. Informationen zu Canariaventura sind unter www.canariaventura.com zu finden.

Rainer Heubeck
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